Urlaub im eigenen Garten: Achtung, auch hier können Zecken lauern
Zecken tummeln sich nicht nur in Wäldern und auf Wiesen: auch in unseren Gärten fühlen sich die kleinen Krabbeltiere ziemlich wohl. Wie Sie sich vor den Stichen der Parasiten schützen können.
Bonn – Wer im Sommer nicht wegfährt, genießt ihn oftmals im eigenen Garten. Doch auch dort kann ein Gesundheitsrisiko lauern: Zecken. Die Gefahr durch Zecken scheint durch die Corona-Pandemie derzeit zwar eher in den Hintergrund zu rücken. Doch gerade jetzt, wo sich viele Leute im Freien aufhalten, ist es wichtig, auf einen ausreichenden Zeckenschutz zu achten. Denn die kleinen Parasiten können die gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen, eine Viruserkrankung, bei der es zu Spätfolgen am zentralen Nervensystem kommen kann.
Urlaub zu Hause: Auch im Garten an Zecken denken

Die meisten Menschen denken bei Zecken eher an Wanderungen durch den Wald oder hohes Gras. Doch auch schon beim kurzen Graben im Kräuterbeet und in Blumenrabatten oder beim Beschneiden von Bäumen kann es zu Zeckenstichen kommen. Denn der Gemeine Holzbock, die häufigste Zeckenart bei uns, fühlt sich auch in unseren Gärten, Parkanlagen und Hinterhöfen wohl, warnt der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BGV).
Die kleinen Spinnentiere können praktisch überall dort vorkommen, wo es Büsche und Gräser gibt. Dort lauern sie in bis zu anderthalb Metern Höhe auf einen Wirt, dessen Blut sie saugen können. Ist dieser nah genug, lassen sie sich fallen oder abstreifen. Anschließend krabbeln sie auf seinem Körper herum, bis sie eine geeignete Stelle zum Zustechen und Blutsaugen finden – meist sind das warme und ein wenig feuchte Bereichen wie Kniekehlen, Achseln, die Leistengegend oder hinter den Ohren. Nach dem Aufenthalt im Garten ist es deshalb wichtig, den Körper aufmerksam nach Zecken abzusuchen.
Urlaub zu Hause: Schützen, entfernen, impfen
Zwar hat nicht jeder Zeckenstich Folgen für die Gesundheit, das Risiko, dass dabei Krankheitserreger übertragen werden, ist in bestimmten Regionen aber groß, warnt das Robert-Koch-Institut (RKI). Besonders gefährlich ist eine Infektion mit FSME-Viren, die sich im Speichel der Zecke befinden und die zu Entzündungen der Hirnhaut und des Gehirns und Rückenmarks führen können. Da die Krankheit nicht geheilt, sondern nur symptomatisch behandelt werden kann, ist eine gründliche Vorbeugung besonders wichtig ist.
Dabei sind drei Maßnahmen entscheidend:
- Im besten Fall: vor Zeckenstichen schützen
- Körper nach dem Aufenthalt im Grünen gründlich abzusuchen und Zecken schnell und richtig entfernen
- Gegen FSME impfen lassen
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Urlaub zu Hause: So schützen Sie sich
Der beste Schutz vor einer FSME-Infektion ist natürlich, einen Stich gar nicht erst entstehen zu lassen. Dabei helfen die passende Kleidung und Insektenabwehrmittel, deren Geruch die Zecken nicht mögen. Günstig sind feste Schuhe und lange und helle Kleidung, die Arme und Beine bedeckt. Wer nach dem Aufenthalt im Garten seinen Körper sorgfältig nach Zecken absucht, findet die Plagegeister bestenfalls, bevor sie sich festsetzen. Hat sich die Zecke schon festgebissen, sollte sie korrekt entfernt werden.
Der BGV empfiehlt dazu:
- Die Zecke möglichst rasch mit einer (Zecken)Pinzette entfernen
- Dabei die Zecke möglichst nah an der Haut greifen
- Die Zecke vorsichtig und möglichst gleichmäßig herausziehen, nicht drehen
- Die Zecke nicht quetschen, dabei könnte vermehrt Speichel in die Einstichstelle gelangen
- Die Wunde anschließend desinfizieren
- Reste der Zecke, die möglicherweise steckengeblieben sind, stößt der Körper meist von alleine ab
Auf keinen Fall sollte die Zecke mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden! Das erhöht die Gefahr, dass Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Treten nach dem Zeckenstich Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle herum (Zeichen für Borreliose) auf, sollte unbedingt ein Arzt die Ursache abklären.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.