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Vierte Corona-Impfung: Virologe Streeck nennt Grund gegen zusätzlichen Booster

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Von: Max Partelly

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Mit der dritten Impfung – dem sogenannten Booster – wird ein noch besserer Schutz vor einem schweren Corona-Verlauf gewährleistet. Doch wie sinnvoll ist eine vierte?

Frankfurt – Wie man weiter mit dem Coronavirus umgeht, ist eine Frage, die aktuell nicht nur Politiker und Mediziner beschäftigt. Auch in der Bevölkerung wird rege darüber diskutiert, was noch sinnvoll ist und was nicht. Besonders, wenn es um die Impfung geht, gehen die Meinungen auseinander. Die Einschätzung von Experten kann hier helfen.

Solange es noch keine Impfpflicht gibt, liegt die Entscheidung, ob man sich impfen lässt oder nicht, bei jedem selbst. Viele sind diesen Schritt gegangen und haben sogar schon die dritte Immunisierung mit einem der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe* erhalten – die sogenannte Booster-Impfung*. Nun kommt die vierte Immunisierung ins Spiel und man fragt sich, ob diese Maßnahme sinnvoll ist. Eine Einschätzung dazu gibt der Virologe Hendrik Streeck im Interview bei ntv ab. Seiner Ansicht nach, ist eine vierte Impfung nicht für jeden sinnvoll.

Vierte Impfung nicht für jeden: Virologe erklärt, für wen es sinnvoll ist

Der Sommer rückt näher und für Streeck gibt es durchaus Hoffnung auf eine entspanntere Zeit. Dass die Corona-Zahlen aktuell noch recht hoch sind, sei für ihn nicht überraschend. Diese sogenannte „Doppelspitze“ könne man auch bei anderen heimischen Coronaviren in Deutschland* beobachten. Nach einem erneuten Anstieg dürften die Zahlen wieder fallen, erklärt er.

Auch die Maskenpflicht könne man vor diesem Hintergrund im Sommer aussetzen*. Ein „Sommer- und ein Wintermodus“ sei eine sinnvolle Maßnahme, so Streeck. Was die vierte Corona-Impfung betrifft, meint er, dass sie nicht für alle sinnvoll sei – Menschen ohne Vorerkrankung, die keine Risikopatienten sind, bräuchten „eher keine vierte Impfung“.

Dem gegenüber stehen Menschen, die älter als 60 oder 70 Jahre sind. Für diese würde Streeck laut eigener Aussage eine Empfehlung zur vierten Impfung sinnvoll sein. Auch, weil in dieser Bevölkerungsgruppe die Immunantworten nicht mehr ausreichend ausfallen würden.

Virologe Hendrik Streeck (Archivbild)
Der Virologe Hendrik Streeck spricht darüber, für wen die vierte Corona-Impfung sinnvoll ist und für wen nicht. (Archivbild) © Rolf Vennenbernd/dpa

Vierte Impfung für junge Menschen ohne Vorerkrankungen nicht sinnvoll: Virologe erklärt warum

Wer aber nicht zu der Bevölkerungsgruppe über 60 Jahre gehört und keine Vorerkrankungen habe, brauche die vierte Impfung laut Streeck nicht unbedingt. Er erklärt, dass bei einem funktionierenden Immunsystem die Immunantworten „irgendwann ausgereizt“ seien. „Irgendwann setze Gewöhnung ein. Man kann nicht noch mehr Immunantworten kreieren.“

Bei Hochrisikopatienten könne man also dazu raten, bei der Durchschnittsbevölkerung hingegen brauche es keine Empfehlung. Streeck schließt mit dem Vorschlag ab, man könne ein ähnliches Vorgehen wie bei der Grippeimpfung anpeilen. Wer einem höheren Risiko ausgesetzt ist, dem könne man die Impfung anbieten – auch hier wieder in Anlehnung an die Jahreszeiten mit einem Sommer- und einem Wintermodus. Demnach sollte im Sommer eher Menschen zur Impfung geraten werden, die noch gar keine Impfung hatten oder bereits über 60 Jahre alt sind. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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