Zahngesundheit: Diese Lebensmittel sind womöglich schädlicher als Zucker
Zucker im Übermaß kann der Zahngesundheit schaden, klar. Aber wussten Sie, dass bestimmte Lebensmittel mindestens genauso schlimm sind?
München – Wer Zucker in großen Mengen zu sich nimmt, schadet seiner Gesundheit. Gerade die Zähne leiden unter einem hohen Zuckerkonsum. Doch nicht nur Süßigkeiten greifen die Zähne an. Auch andere, scheinbar harmlose Lebensmittel gehören zu den Zahnschmelzkillern. So gibt es einige Lebensmittel, die mindestens genauso gefährlich sind – häufig werden diese jedoch unterschätzt.
Zahngesundheit: Diese Lebensmittel sind womöglich schädlicher als Zucker
Viele Menschen nehmen ständig Zucker zu sich. Und das meist in großen Mengen: Rund 24 Teelöffel Zucker essen die Deutschen täglich. Dabei liegt die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei gerade einmal sechs Teelöffeln. Das hat weitreichende Folgen für unsere Zahngesundheit: Nehmen wir Zucker zu uns, werden die Zuckermoleküle von den Bakterien im Mund verstoffwechselt. Dabei entsteht als Abbauprodukt Säure, welche Karies verursacht.
Bei Menschen, die ständig zu süß essen, ändert sich die Bakterienflora im Mund jedoch nachhaltig. Sie gerät aus dem Gleichgewicht. Dominieren in der Mundhöhle vor allem die schlechten Mikroorganismen, die Zucker und Säure lieben, kommt es so neben Karies zu Zahnschmelzabbau (Erosion). Während es sich bei Karies allerdings eher um einen schleichenden Prozess handelt, schädigen Erosionen die Zähne direkt.

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Zahngesundheit: Auch saure Lebensmittel greifen den Zahnschmelz an
Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Nahrungsmittel auf diese Weise die Zähne direkt schädigen. Während die meisten nur Zucker und Süßigkeiten für schlechte Zähne und Karies verantwortlich machen, warnen Zahnmediziner zudem vor sauren Speisen und Getränken. So greift die darin enthaltene Säure den Zahnschmelz an und löst Mineralien wie Kalzium aus den Zähnen, wie der Zahnmediziner Adrian Bussi von der Universität Bern gegenüber „Spektrum.de“ erklärt. Die Folge: Die Zähne werden auf Dauer dünner, empfindlicher und anfälliger für Zahnerkrankungen.
Doch nicht jedes säurehaltige Lebensmittel ist auf Anhieb als solches zu erkennen. Obst, Fruchtsäfte, Soft- und Energydrinks enthalten eine Menge Säure, schmecken aber nicht danach. Besonders problematisch: Nippt man über Stunden an den Getränken, löst man den Zahnschmelz regelrecht auf. Zudem ist auch in alkoholischen Getränken wie Wein und Sekt Säure zu finden.
Folgende Getränken und Lebensmittel greifen den Zahnschmelz an:
- Obst
- Fruchtsäfte
- Limonade und Cola
- Energy-Drinks
- saure Drops
- Alkoholische Getränke
- Sekt
- Essig
- Salatdressings
Auch bei der Art des Alkohols gibt es Unterschiede. So verursachen Weiß- und Rotwein nur wenig Erosionen. Sekt und Gin Tonic sind dagegen viel aggressiver.
Zahngesundheit: So beugen Sie Zahnschmelzabbau vor
Um Säureschäden an den Zähnen und damit Zahnschmelzabbau vorzubeugen, sollten Sie Folgendes beherzigen: Wer zügig kaut und saure Nahrungsmittel nicht zu lange im Mund behält, schützt seine Zähne vor der Säure. Gebäck, Süßigkeiten, saure und zuckerhaltige Getränke sollten Sie eher selten und nur in geringen Mengen zu sich nehmen. Stundenlanges Nippen oder ständiges Snacken, lösen den Zahnschmelz nach und nach auf.
Kalziumhaltige Lebensmittel wie Joghurt und Milch können die in Lebensmitteln und Getränken enthaltene Säure neutralisieren. Auch Orangensaft schädigt die Zähne nicht, wenn er mit Kalzium angereichert ist.
Wen doch einmal das Verlangen nach einem Snack überkommt, sollte statt zu Süßigkeiten lieber zu einem Apfel oder einer Möhre greifen. Rohkost und Obst sind nicht nur frei von industriellem Zucker, sondern reinigen durch das kräftige Kauen auch die Zahnoberfläche. Vollkornprodukte regen die Speichelbildung an und haben einen positiven Effekt auf den Zahnschmelz. Wie Kinder sollten auch Erwachsene zudem mindestens einmal jährlich einen Kontrolltermin beim Zahnarzt wahrnehmen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.