Kaffee gegen Depression: Das beliebte Heißgetränk kann Krankheitsrisiko reduzieren
Chronischer Stress kann zu Ängsten und Depressionen führen. Kaffee kann das Risiko laut einer Studie allerdings reduzieren.
Kaffee ist nicht nur ein beliebter Wachmacher, sondern auch ein wahres Wundermittel. Denn das koffeinhaltige Getränk hilft beim Abnehmen und hat allgemein eine positive Wirkung auf die Gesundheit – dabei kommt es allerdings auf die richtige Menge an. Zudem sollte man ihn am besten schwarz trinken, da die Zugabe von Milch seine gesunde Wirkung zerstört. Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, kann der Genuss von Kaffee zudem auch vor Depressionen schützen.
Depression: Kaffee kann Risiko reduzieren, wie eine Studie zeigt

Wer sich müde und antriebslos fühlt, greift gerne mal zu einer Tasse Kaffee, um die Lebensgeister wieder zu wecken. Da Antriebslosigkeit allerdings auch zu den typischen Symptomen einer Depression zählt, kann fehlender Antrieb genauso wie Schmerzen und Schlaflosigkeit auf die Erkrankung hindeuten. Bei Männern zeigt diese sich bisweilen anders als bei Frauen und ist deshalb oft schwerer erkennbar. Kaffee kann nun jedoch nicht nur bei gewöhnlicher Antriebslosigkeit, sondern auch bei dem psychischen Leiden helfen. Wie Forscher in einer Untersuchung im Jahr 2015 herausfanden, reduziert das Trinken von Kaffee das Risiko für Depressionen.
Das Team von Manuella Kaster von der Universität Coimbra in Portugal setzte für ihre im Fachmagazin PNAS veröffentlichten Studie Mäuse drei Wochen lang nicht vorhersehbarem Stress aus, da chronischer Stress Depressionen auslösen kann. Als Folge davon nahmen die Tiere weniger zu, konnten sich schlechter orientieren und wirkten ängstlich und hilflos. In ihrem Blut konnten zudem mehr Stresshormone gemessen werden. Dadurch ähnelte ihr Zustand dem von depressiven Menschen. Als ihnen jedoch Koffein in ihr Trinkwasser gegeben wurde, ging es ihnen deutlich besser. Mäuse, die nicht gestresst waren, zeigten diese Wirkung hingegen nicht.
Studienergebnisse lassen vermuten, dass Kaffee vor Depressionen schützt
Durch den Dauerstress bildeten sich an den Verbindungsstellen der Nervenzellen (Synapsen) mehr Adenosin-Rezeptoren, wodurch es zu einem schädlichen Domino-Effekt kam. So funktionierten vor allem im Hippocampus, der an der Bildung und Aufrechterhaltung von Gedächtnisinhalten sowie an Lernprozessen beteiligt ist, die Synapsen nicht mehr richtig. Diejenigen Mäusen, denen Koffein zugegeben wurde, waren davor jedoch geschützt. Denn das Koffein blockierte den Rezeptor und damit den Mechanismus, der bei chronischem Stress vergesslich und ängstlich macht.
Die Wissenschaftler vermuten deshalb, dass regelmäßiger Kaffeegenuss Dauerstress-bedingten psychischen Störungen vorbeugen kann. Die Studie zeigte außerdem, dass Kaffee zu Unrecht das schlechte Image genießt, gereizt und nervös zu machen, wobei es auch hier immer auf die Menge ankommt. Zwar ist bekannt, dass gestresste Menschen besonders viel Kaffee trinken. Wie auch andere epidemiologische Studien laut Tagesspiegel Online jedoch bereits zeigten, leiden die Kaffeekonsumenten trotz Dauerstress seltener an Depressionen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.