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Ohne Grund Angst vor plötzlichem Herztod? Kardiologe gibt Tipps, was gegen „Herzangst“ hilft

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Von: Juliane Gutmann

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Ängste sind menschlich und bis zu einem gewissen Grad normal. Doch ausgeprägte „Herzangst“ kann den Alltag immens beeinträchtigen. Ein Kardiologe erklärt, wie Sie Ihrer Phobie begegnen können.

Das Gefühl der Angst beschützt uns davor, in gefährliche Situationen zu geraten. So meiden es die meisten aus Angst, nachts alleine durch dunkle Gassen zu schlendern. Auch Angst vor Spinnen kann in Ländern mit giftigen Arten lebensrettend sein. Doch Ängste haben auch ihre Schattenseiten. So können sie krankhaft werden und so enormen Leidensdruck bei den Betroffenen verursachen.

Bei Ängsten, die Ihr Leben negativ beeinflussen, sollten Sie einen Mediziner oder Psychologen aufsuchen. Eine Angststörung könnte dahinter stecken. Angststörungen gehören in Deutschland zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Rund 15 Prozent der Bevölkerung ist betroffen, so die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie,
Psychosomatik und Nervenheilkunde.

Auch die eigene Gesundheit kann krankhaft ausgeprägte Ängste verursachen. Mediziner sprechen dann von „Herzangst“ oder auch „Kardiophobie“, wenn Menschen Angst vor Herzkrankheiten haben, auch wenn dafür kein objektiv nachvollziehbarer Grund zu finden ist.

Junger Mann hat Angst vor Herzkrankheit: Professor vermutet Herzangst

Mann liegt im Bett und blickt sorgenvoll
Sorgen lassen sich oftmals nicht einfach abstellen. Auch die eigene Gesundheit kann Auslöser von Sorge um Kummer sein. © Imago

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Nicht wenige Betroffene von Herzangst suchen Rat im Internet. Die Experten der Deutsche Herzstiftung beantworten in ihrer Sprechstunde alle Fragen rund um die Herzgesundheit. Auch ein junger Mann hat sich hier eine Meinung eingeholt: „Ich bin 18 Jahre alt und habe Sorge, einen „plötzlichen Herztod“ zu erleiden. Mein Ruhepuls im Sitzen ist zurzeit immer zwischen 90 und 100 pro Minute, im Liegen zwischen 60 und 80 pro Minute. Bei der kleinsten Anstrengung, zum Beispiel Treppenhochlaufen, rast mein Herz richtig mit 120 bis 130 Schlägen pro Minute. (...) Kürzlich war ich bei einem Kardiologen. Herzecho, Belastungs- sowie Langzeit-EKG waren ohne Befund. Kann mir was passieren? Ich habe Angst und Sorge, dass mein Herz stehen bleibt. Ist der hohe Puls gefährlich?“, wird der junge Mann auf den Seiten der Deutschen Herzstiftung zitiert.

Professor Herbert E. Ulmer, stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung, vermutet eine vorliegende Herzangst. Der Mediziner im Ruhestand, der 18 Jahre lang Ärztlicher Direktor des Zentrums für herzkranke Kinder in Heidelberg war, antwortete dem verunsicherten 18-Jährigen: „Heute leiden nicht wenige Menschen unter der Sorge, unerkannte, bedeutsame Probleme mit dem Herzen zu haben beziehungsweise zu bekommen, auch wenn sich dafür kein objektiv nachvollziehbarer Grund finden lässt. Dies wird als „Herzangst“ beziehungsweise „Kardiophobie“ bezeichnet. (...) Für Hilfe in derartigen Situationen sind weniger Kardiologen als sogenannte psychosomatisch orientierte Ärztinnen und Ärzte zuständig“.

Was hilft bei Herzangst?

Professor Ulmer rät dem jungen Mann zu folgenden Lebensstil-Änderungen, um sein Herz zu stärken und mutmaßliche Herzangst abzubauen:

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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