Vergesslichkeit im Alter: Grund kann auch eine Depression sein
Vergesslichkeit kann besonders im Alter ein erstes Anzeichen für eine Demenz sein. Doch auch Depressionen kann die Gehirnaktivität einschränken.
Demenz ist eine Volkskrankheit in Deutschland. Ende 2021 lebten hierzulande laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Die Krankheit kann zwar in jeder Altersgruppe auftreten, ist aber besonders bei älteren Menschen verbreitet. Typische Anzeichen einer heranschleichenden Alzheimererkrankung sind beispielsweise, dass Betroffene vergesslicher und orientierungsloser werden. Doch nicht immer muss für diese Symptome eine Demenz verantwortlich sein. Auch eine Depression kann die Aktivitäten des Gehirns einschränken.
Vergesslichkeit im Alter: Grund kann auch eine Depression sein

Depressionen und Demenz können sich besonders im Alter sehr ähnlich äußern. Betroffene leiden dann unter Symptomen wie etwa:
- Hoffnungslosigkeit
- Niedergeschlagenheit
- Einschränkung der kognitiven Leistungen
All diese Beschwerden können sowohl Anzeichen für eine Demenz als auch für eine Depression sein. Depressionen, die mit Vergesslichkeit einhergehen, tragen deswegen auch den Namen Pseudodemenz.
Einen Unterschied gibt es allerdings. Denn depressive Menschen vergessen vielleicht häufiger Dinge, sind aber nicht orientierungslos. Laut der Deutschen Depressionshilfe sind Menschen mit Depression im Alter in der Lage, Tag und Uhrzeit korrekt wiederzugeben. Der Denkprozess ist also eingeschränkt, aber die Menschen sind in der Regel nicht verwirrt. Bei einer Demenz ist das häufig nicht mehr der Fall.
Vergesslichkeit im Alter: Richtige Krankheit erkennen
Ältere Menschen, die unter einer Depression leiden, äußern ihre Beschwerden häufig. Das ist ein Anzeichen, dass es sich nicht um eine Demenz handelt. Sie kommunizieren ihren Leidensdruck also offen. Demente Personen hingegen versuchen laut Deutscher Depressionshilfe häufig, ihre problematische Situation nicht anzusprechen oder zu verstecken.
Eine Demenzerkrankung ist in der Regel irreversibel und an Demenz erkrankte Menschen haben eine geringere Lebenserwartung als gesunde Menschen gleichen Alters. Wie lange eine Demenzerkrankung dauert, ist immer unterschiedlich. Studien ergaben beispielsweise, dass Menschen, die eine Demenzdiagnose zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr erhalten, im Schnitt eine Krankheitsdauer von 6,1 Jahren bei Männern und 7,5 Jahren bei Frauen haben. Je später Ärzte die Diagnose stellen, desto mehr reduziert sich die Krankheitsdauer. Laut Hochrechnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO werden im Jahr 2050 weltweit 139 Millionen Menschen an Demenz erkranken.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.