Trennungsangst bei Erwachsenen: Wie Sie erkennen, dass Ihre Ängste krankhaft sind
Viele Kinder durchlaufen eine Phase der Trennungsangst. Hält diese länger an, sehen Mediziner Behandlungsbedarf. Auch Erwachsene können betroffen sein.
Verlustangst und Trennungsangst: Beide Ängste sind bis zu einem gewissen Grad völlig normal. In beiden Fällen liegt eine Furcht davor zugrunde, dass ein geliebter Mensch aus dem eigenen Leben verschwindet. Das kann der Partner, aber auch ein Familienangehöriger oder ein guter Freund sein. Bei der Verlustangst konzentriert sich das Problem auf die Sorge, von einem geliebten Menschen verlassen und nicht mehr geliebt zu werden.
Schlafstörungen bis Panikattacken: Symptome von krankhafter Trennungsangst
Von Trennungsangst sprechen Psychologen, wenn eine intensive, anhaltende und entwicklungsmäßig unpassende Furcht vor der Trennung von einer Bezugsperson besteht. Normalerweise bezieht sich diese auf die Mutter, wie das Fachportal MSD Manual weiter informiert. Betroffen sind meist Kinder, die verzweifelt versuchen, Trennungssituationen zu vermeiden. Kommt es zur Trennung – etwa morgens im Kindergarten oder wenn Mutter oder Vater am Wochenende einen Ausflug ohne das Kind machen – versucht das Kind mit Trennungsangst eine Wiedervereinigung so schnell wie möglich wieder herbeizuführen, informiert MSD Manual weiter. Behandelt wird Trennungsangst mit Verhaltenstherapie bei Kind und Familie. In schweren Fällen kommen in der Behandlung Antidepressiva zum Einsatz.

Wie bei allen Ängsten gilt: Von einer krankhaften Angststörung sprechen Mediziner dann, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen, den Betroffenen enorm belasten und den Alltag einschränken. Von Verlust- und Trennungsängsten können auch Erwachsene betroffen sein. Trennungsangst äußert sich dem Ärzteblatt zufolge bei Erwachsenen durch übermäßige Angst, von wichtigen Personen getrennt oder verlassen zu werden. Während diese wichtigen Personen im Kindesalter in der Regel die Eltern sind, bezieht sich die Trennungsangst im Erwachsenenalter auf Partner, Familienmitglieder und Freunde, heißt es weiter.
Eine Trennungsangststörung kann sich außerdem durch folgende Symptome zeigen:
- Überzeugung, nicht ohne eine bestimmte Person leben zu können
- Ausgeprägte Ängste und Sorgen
- Panikattacken
- Schlafstörungen
- Zwangsgedanken und -handlungen
In sehr schweren Fällen können die Betroffenen ihrem Beruf nicht mehr nachgehen. Auch der Alltag kann bei ausgeprägter Trennungsangst nicht mehr bewältigt werden. Meist leiden Betroffene dem Ärzteblatt zufolge zusätzlich an weiteren psychischen Störungen wie Depressionen, Suchterkrankungen oder Angst- und Persönlichkeitsstörungen.
Ursachen für Trennungsangst
Nur ein Psychologe oder Psychiater kann eindeutig bestimmen, warum eine krankhafte Trennungsangst vorliegt. Die Ursache kann dem Ärzteblatt zufolge zum Beispiel auf genetische Veranlagung, Erziehung, Umgang mit Konflikten in der Herkunftsfamilie oder Traumata zurückgeführt werden. Als mögliche Auslöser werden zudem Scheidung oder Todesfall genannt.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.