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„Wie blau die Lippen plötzlich waren“: Baby hört auf zu atmen – Mama zeigt, was sie dagegen tut

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Von: Carina Blumenroth

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Der Albtraum aller Eltern – das Kind hört auf zu atmen. Eine Mutter teilt ein TikTok-Video und zeigt, wie sie damit umgeht. Was tun bei sogenannten Affektkrämpfen?

Was tun, wenn Kinder noch nicht sagen können, was ihnen fehlt. Gerade bei Babys lernen die Elternteile oft peu à peu, was welches Schreien bedeuten kann und dann beruhigen sie das Kind. Dies ist allerdings nicht immer der Fall. Schreien oder Weinen aus Wut, Frustration oder Angst kann auch dazu führen, dass das Kind aufhört zu atmen. Auch eine Ohnmacht ist möglich. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von sogenannten Affektanfällen. Was Sie beachten sollten, wenn Sie solche Anfälle erleben.

Baby hört auf zu atmen: Affektkrämpfe können dramatisch aussehen

Weinendes Baby auf dem Arm der Mama.
Affektkrampf – was tun, wenn Ihr Baby schreit, weint und plötzlich nicht atmet? (Symbolbild) © xEmmaxKimx/Imago

Das Baby ist wütend, schreit, weint – und plötzlich setzt die Atmung aus. Das ist für Eltern, die das zum ersten Mal erleben, sicherlich ein Schockmoment. Dahinter kann ein sogenannter Affektkrampf der Kinder stecken. Neurologische Spätfolgen haben diese Anfällen in der Regel nicht, sagt Dr. Michael Alber, Leiter der neuropädiatrischen Ambulanz im Uniklinikum Tübingen, gegenüber der Apotheken Umschau. Doch was passiert eigentlich bei Affektkrämpfen?

Das passiert bei Affektkrämpfen: Eine schlaue Reaktion des Körpers?

Frust und Ärger münden in einem Schreikrampf. Dabei baut sich ein hoher Druck im Brustkorb des Kindes aus. Dadruch fließt das Blut aus dem Kopf schlechter zurück in den Körper. Das sauerstoffarme Blut kann die Lippen oder das ganze Gesicht des Kindes dann bläulich verfärben. Das Gehirn wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, das Kind hört auf zu atmen, eine Bewusstlosigkeit kann die Folge sein. Insgesamt kann das allerdings eine schlaue Reaktion des Körpers sein, informiert die Apotheken Umschau. Durch die Ohnmacht schreit das Kind nicht mehr, der Brustkorb entspannt sich, das Gehirn wird wieder mit Sauerstoff versorgt. Der Zustand halte wenige Sekunden bis hin zu einer Minute an. Das Kind kann danach erschöpft und müde wirken. Affektkrämpfe beginnen häufig, wenn das Kind zwischen sechs und achtzehn Monate alt ist. Sie erreichen den Höhepunkt, wenn die Kinder zwischen einem und zwei Jahren alt sind und verschwinden oft spontan, wenn das Kind im Grundschulalter ist, informiert Deximed.

Sie wollen sich auch über den plötzlichen Kindstod informieren? Hier finden Sie, was Sie beachten können, damit Ihr Kind sicher schläft.

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TikTok-Video: Mama begleitet Kind durch einen Affektkrampf

Anpusten, leichtes Klopfen auf Brustkorb oder Rücken und die Körperposition verändern. Das sind Reaktionen der Mutter, die sich um ihr Baby kümmert, was nicht atmet. Dabei bleibt sie fast vollkommen ruhig – als sich die Atmung wieder einstellt, ist eine Erleichterung erkennbar. So reagieren die Nutzerinnen und Nutzer auf TikTok.

Affektkrampf: Wie Sie sich als Elternteil verhalten sollten

Wenn Sie als Elternteil in dieser Situation sind, sollten Sie auf jeden Fall versuchen, die Ruhe zu bewahren. Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre für Ihr Kind und versuchen Sie, es zu beruhigen. Ist Ihr Kind bewusstlos, bringen Sie es in die stabile Seitenlage, aber führen Sie keine Beatmung durch. Letzteres gilt selbstverständlich nur, wenn der Auslöser ein Affektkrampf ist. Wie Sie einen Affektkrampf verhindern können:

Quelle: Medinstrukt, Pharmawiki, Stand: 14.03.2023

Wichtig ist, dass Sie sich bewusst machen, dass Ihr Kind das nicht absichtlich macht. Also sollten Sie Ihr Kind nicht dafür bestrafen. Sollten Sie unsicher sein, gerade wenn ein solcher Anfall zum ersten Mal auftritt, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Scheuen Sie sich nicht, den Notruf zu wählen, wenn Sie im Akutfall nicht weiter wissen. Ebenso sollten Sie Ihr Baby niemals schütteln, das kann Verletzungen auslösen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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