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Streit vorbeugen: Fünf Hilfen für Eltern, damit sich Geschwister besser verstehen

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Von: Anna Katharina Küsters

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Geschwister vertragen sich längst nicht immer, oft gibt es unter den Kindern sogar richtigen Streit. Mit ein paar Tricks lässt sich dem aber vorbeugen.

Besonders Kinder, die alterstechnisch nah beieinander sind, hängen sich mitunter jeden Tag in den Haaren. Da kann ein Wutanfall den nächsten jagen, Spielzeug durch die Luft fliegen und an den Haaren gezogen werden. Dass Eltern von diesen eskalativen Situationen überfordert oder genervt sind, ist ganz normal. Wer vorbeugend etwas gegen Streit unter den Geschwistern machen möchte, kann sich an ein paar Leitlinien bei der Erziehung orientieren.

Erziehung: 5 Methoden für Eltern, damit sich Geschwister besser verstehen

Zwei Kinder streiten sich, der Vater sitzt daneben.
Streit unter Geschwistern kann schnell eskalieren. © Westend61/Imago

Die Basis bei der Erziehung von mehreren Kindern sind Fairness und Respekt, sowohl in der Beziehung der Eltern gegenüber ihrem Kind als auch bei den Kindern untereinander. Natürlich lässt sich nicht jedes Kind immer gleichbehandeln, das funktioniert meistens schon allein wegen des Altersunterschiedes nicht. Dieser Zwist lässt sich aber auflösen, indem Eltern zum einen ihrem älteren Kind erklären, warum sie das jüngere Kind manchmal anders behandeln als das ältere.

Zum anderen spüren Kinder schon sehr früh, ob ihre eigenen Bedürfnisse von den Eltern wahrgenommen werden. Wenn Eltern also von Zeit zu Zeit Dinge nur mit dem älteren Kind unternehmen, sich dessen Sorgen und Ängste anhören und annehmen und so offen wie möglich mit dem Kind kommunizieren, wird das Kind deutlich verständnisvoller reagieren, wenn sein Geschwisterchen mal etwas machen darf, was ihm verwehrt bleibt. So entsteht weniger Wut und Aggression unter den Kindern.

Mit weniger Wut im Bauch fällt auch ein respektvoller Umgang der Kinder miteinander deutlich leichter. Sollte der Streit dann doch mal eskalieren, müssen Eltern dafür sorgen, dass bei körperlicher Gewalt wie hauen, schubsen, beißen oder Ähnlichem erzieherische Konsequenzen folgen. Auch Beleidigungen oder Hänseleien dürfen Eltern ihren Kindern nicht durchgehen lassen. Alle Geschwisterteile müssen von Anfang an lernen, dass sich Konflikte auf diese Art und Weise nicht lösen lassen.

Geschwisterbeziehung stärken: Als Team funktioniert es besser

Drei weitere Aspekte, die bei der Erziehung von Geschwisterkindern hilfreich sind, sind Teamwork, Vergleiche vermeiden und Kreativität zulassen. Letzteres bezieht sich vor allem auf die Spielsituationen zwischen den Kindern: Im kreativen Spiel miteinander lernen die Kinder einen gemeinsamen, friedlichen Umgang, was sehr wertvoll für die gemeinsame weitere Entwicklung ist. Zwar kann es bei diesen Spielen schon mal ordentlich laut und stürmisch hergehen, doch Eltern sollten solche Situationen nur unterbrechen, wenn es allzu wild wird.

Geschwisterbeziehung stärken: Petzen ist ganz normal

Im Spiel lernen Kinder auch, als Team zusammenzuarbeiten. Kommt es aber zum Streit, verpetzen Kinder sich gegenseitig von Zeit zu Zeit. Das ist normal, sollte aber von den Eltern immer entsprechend begleitet sein. Kleine Kinder, die noch nicht in der Grundschule sind, verpetzen ihre Geschwister noch nicht mit Absicht, um ihnen Ärger aufzubrummen. Diesen Kindern sollten Eltern zuhören und auf ihre Gefühle eingehen, ohne dabei allerdings direkt in den Konflikt einzugreifen. Es hilft dann, den Kindern klar zu machen, dass sie ein Team sind und gemeinsam eine Lösung finden können.

Schwärzen ältere Kinder ihre Geschwister mit Absicht bei den Eltern an, sollten diese auf das Petzen nicht großartig eingehen. Auch da kann es helfen, das Kind für den Teamgedanken zu sensibilisieren. Es hilft außerdem, Richtlinien mit den Kindern zu vereinbaren, in welchen Fällen sie die Eltern über das Verhalten der Geschwister informieren sollten. Das könnte zum Beispiel sein, wenn eines der Geschwister:

Dann können Eltern eingreifen und das Gespräch mit dem anderen Kind suchen. Das stärkt nicht nur das Kommunikationsverhalten der Kinder, sondern auch ihr Urteilsvermögen in brenzligen Situationen.

Geschwisterbeziehung stärken: Vergleiche sind Gift

Eltern sollten es in jedem Fall vermeiden, die Geschwisterkinder untereinander zu vergleichen. Sätze wie „Guck mal, deine Schwester kriegt das viel besser hin“ sollten möglichst nicht fallen, denn sie fördern den Konkurrenzgedanken unter den Kindern. Das Selbstwertgefühl des angeblich schlechteren Kindes sinkt und mit der Zeit kann sich Wut, Abneigung und Ablehnung gegenüber dem anderen Kind entwickeln.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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