Erziehung: Freches Kind und was Sie als Eltern dagegen tun können
„Es hört und folgt einfach nicht“, berichtet eine verzweifelte Mutter. Was Eltern bei schwierigem Verhalten ihres Kindes helfen kann.
Es gibt Abendessen und die Kinder sollen zu Tisch kommen. Es dauert, bis alle sitzen. Dann vergehen keine zwei Minuten und Henry fängt an, auf seinem Stuhl Quatsch zu machen. Sein Vater ermahnt ihn, er solle damit aufhören, doch der Dreijährige scheint es nicht zu hören und zappelt weiter mit den Füßen und macht dazu laute Geräusche. „Sei nicht so frech“, heißt es dann auch vonseiten der Mutter. Doch Henry macht weiter. Solange, bis die Eltern schimpfen und ihrem Sohn sagen, dass er keinen Nachtisch essen darf. Was folgt, ist ein großer Wutanfall sowie Frust und Traurigkeit auf allen Seiten.
Eine Situation, wie sie möglicherweise in dieser Form den ein oder anderen Eltern bekannt vorkommt. Was können Erwachsene tun, um aus solchen alltäglichen Situationen mit ihren Kindern gelassener heraus zu kommen?
Erziehung: Tipps für Eltern, damit ihr Kind weniger frech ist

Kinder testen ihre Grenzen aus, das hören Eltern immer wieder. Einerseits gehört dieses Verhalten zu einer gesunden Entwicklung des Nachwuchses dazu, andererseits ist es nicht immer so einfach, dieses Verhalten auszuhalten und adäquat aufzulösen. Manche Eltern versuchen ihre Kinder mit Strenge zu Respekt und Gehorsam zu erziehen, andere machen sich weniger Gedanken über „die richtige Strategie“ und vertrauen auf bindungsorientierte Erziehung.
Um Kindern und auch Eltern Orientierung zu geben, können in solchen oder ähnlichen Konfliktsituationen simple Tipps als Hilfestellung helfen:
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- 1. Das freche Verhalten in der jeweiligen Situation sofort ansprechen:
In den Austausch und die Kommunikation zu gehen, ist auch mit Kindern möglich und sinnvoll – natürlich immer dem Alter entsprechend. Lange und komplizierte Erklärungen verstehen kleine Kinder noch nicht. Doch durch Mimik und Gestik – wie eine Hand des Vaters, die er auf die Beine seines Sohnes legt, um das Zappeln zu bändigen – sowie einfache Worte, können Eltern klare Botschaften an ihren Nachwuchs weitergeben. Das vermeintlich freche und respektlose Verhalten des Kindes sollten Eltern nicht ignorieren, wenn sie es nicht gut finden, sondern ansprechen, um dem Kind die Möglichkeit zu geben, etwas zu verändern. - 2. Dem Kind erklären und begründen, warum das Verhalten frech ist:
Dem Kind nur zu sagen, dass es mit etwas aufhören soll, ist für das Kind schwer greifbar. Kinder benötigen ein erklärendes Wort, um das eigene Verhalten ändern zu können beziehungsweise zu wollen. Wichtig ist zu wissen: Das freche Verhalten sollte von den Eltern nicht persönlich genommen werden. Es steht meistens für ein Bedürfnis, welches das Kind in diesem Moment nicht anders zum Ausdruck bringen kann. „Zappelnde Füße unter dem Tisch“ können dafür stehen, dass das Kind zu wenig Möglichkeit hatte, sich über den Tag hinweg auszutoben. Eltern könnten in diesem Fall mit dem Kind nach dem Essen noch eine Runde um den Block oder durch den Garten rennen – Spaß garantiert für alle! - 3. Dem Kind sagen, dass schlechtes Benehmen Konsequenzen hat:
Manche Eltern setzen darauf zu sagen „Ich zähle bis drei, dann...“, andere äußern ohne „Androhung“ die Konsequenz unmittelbar, wenn das Kind nicht hört. Wichtig ist, dass Eltern die Konsequenzen angemessen wählen und auch im Konflikt ruhig bleiben, ohne impulsiv zu reagieren. Es geht bei Kindern auch ohne Bestrafungen, laut Vierfacheltern.
Auch wenn Pädagogen heutzutage zu einer bindungsorientierten Erziehung von Kindern raten, gibt es Experten und auch Personen des öffentlichen Lebens wie „Der letzte Bulle“-Schauspieler Henning Baum, die vor „überkontrollierten“ Erziehungsmethoden der heutigen Eltern warnen, wenn diese zu sehr auf die Bedürfnisse des eigenen Kindes eingehen würden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.