Wer von einer allergischen Rhinitis betroffen ist, hat entzündete Schleimhäute in der Nase und den Augen. Pollenallergiker haben meist eine intermittierende Rhinitis. Das bedeutete, dass die Entzündung in gewissen Abständen immer wieder kommt. Hausstaub-Allergiker hingegen leiden häufig unter einer persistierenden Rhinitis – bei diesem Krankheitsbild ist die Entzündung der Nasenschleimhäute dauerhaft. Bei Betroffenen schwellen die Nasenschleimhäute (in der Nacht) oft so an, dass das Atmen schwerfällt. Zudem verhindern häufige Niesattacken, dass Allergiker in Ruhe einschlafen können. In schweren Fällen kann eine Rhinits auch zu Asthma führen.
Besonders hart trifft es also die Hausstaub-Allergiker. Denn gerade im Bett fühlen sich die Milben besonders wohl. Das erklärt auch die zunehmenden körperlichen Beschwerden und damit einhergehenden Schlafprobleme in der Nacht. Milben sind winzige Spinnentiere, die sich von Hautschuppen des Menschen ernähren. Diese scheiden sie dann wieder als allergene Exkremente aus. Getrocknet vermischt sich der Kot mit Hausstaub und kann bei Allergikern starke körperliche Reaktionen auslösen.
Neben den vielen Hautschuppen fühlen sich Milben auch aufgrund des feucht-warmen Klimas in Betten besonders wohl. Laut dem Ärzteverband Deutscher Allergologen (AEDA) in Dreieich bevorzugen die winzigen Tierchen Temperaturen von 25 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Im Herbst und Winter haben es Allergiker deshalb in der Nacht besonders schwer. Hausstaubmilben sterben zwar aufgrund von höherer Heiztemperatur, dadurch wird aber auch mehr Milbenkot freigesetzt und die Allergie verstärkt.
Bei einer Pollenallergie (Heuschnupfen) befinden sich die Pollen zwar nicht im Bett, hängen aber in den Haaren, der Kleidung oder gelangen beim Lüften nachts in Zimmer. Auch Blumensträuße im Zimmer können bei Pollenallergikern Schlafstörungen verursachen.
Um die extremen Reaktionen des Körpers in den Griff zu bekommen und den Schlaf erholsamer zu machen, können Allergiker einige Maßnahmen ergreifen. Bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben und Heuschnupfen unterscheiden Experten drei Therapiemöglichkeiten:
Unter die Allergenvermeidung fällt bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben zum Beispiel ein regelmäßiges Waschen der Bettwäsche bei mindestens 60 Grad. Häufiges Lüften und kühlere Temperaturen mögen die Milben ebenfalls nicht. Zudem gibt es spezielle Allergikerbettwäsche und Matratzen, die problemlos gereinigt werden können. Bei Heuschnupfen beziehungsweise Pollenallergie empfiehlt es sich, vor dem Zubettgehen zu duschen, seine getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer aufzubewahren und auch keine Haustiere dort schlafen zu lassen. Für die Fenster gibt es extra Pollengitter, damit nachts gelüftet werden kann.
Die medikamentöse Behandlung lindert vor allem lokal auftretende Symptome. Es helfen zum Beispiel Antihistaminika als Nasenspray oder zum Schlucken. Welche Medikamente Allergikern bei Schlafproblemen in der Nacht helfen, sollte immer der behandelnde Arzt entscheiden. Bei der spezifischen Immuntherapie unterziehen sich Betroffene einer Hyposensibilisierung. Dabei bekommen sie das Allergen als Extrakt in sehr geringer Menge zugeführt – langfristig reagiert das Immunsystem dann nicht mehr so heftig auf die entsprechenden Allergene.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.