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Deutscher Allergie- und Asthmabund

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jasmina Deshmeh

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Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) setzt sich als Patientenverband für die Interessen von Menschen mit Allergien, Asthma, Unverträglichkeiten und Hauterkrankungen ein. Lesen Sie hier alle Informationen zum Verband.

Mönchengladbach – Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) ist Deutschlands größter Patientenverband im Bereich Allergien, Unverträglichkeiten, Asthma und Neurordermitis. Er ist ein eingetragener Verein und hat seinen Sitz in Mönchengladbach. Als Interessenverband stellt der DAAB patientenorientierte Informationen bereit und setzt sich für die Versorgung seiner Mitglieder und ihre Interessen im Bereich des Verbraucherschutzes ein. 

Geschichte des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB)

Eine Frau hält eine Medikamentenschachtel in der Hand und telefoniert (Symbolbild)
Patienten können sich beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) über Allergien, Unverträglichkeiten, Asthma und Hauterkrankungen informieren (Symbolbild). © AntonioGuillem/www.imago-images.de

Gegründet wurde der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) 1897 als „Heufieberbund“ von dem aus Hannover stammenden Weinhändler Otto Schultz (†1922). Heufieber war damals die Bezeichnung für allergische Erkrankungen. Erst im Jahr 1906 wurde der Begriff „Allergie“ vom Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet (†1929) eingeführt.

Gründungsort des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) ist Helgoland, da der Aufenthalt in Seeregionen und im Hochgebirge damals als erfolgreichste Therapie gegen Heufieber galt. Ziel der Verbandsgründung war es, Allergien zu erforschen und ihre Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern. Betroffene sollten aufgeklärt und Bedürftige mit gesammelten Geldern behandelt werden. Zu den ersten und bekanntesten Mitgliedern des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) gehörten Victoria Eugenie (Königin von Spanien), Adolf Friedrich (Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz), Baronin Schenk von Stauffenberg und der Anthroposoph Rudolf Steiner.

Mitglieder des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB)

Nach eigenen Angaben zählt der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) etwa 20 000 aktive Mitglieder. In der Bundeszentrale des DAAB beraten Experten aus den Bereichen Ernährung, Biologie, Chemie sowie spezialisierte Asthma-Trainer, Neurodermitis-Trainer und Anaphylaxie-Trainer Menschen mit Allergien, Hautkrankheiten und Atemwegserkrankungen.

Darüber hinaus verfügt der DAAB über ein weites Mitglieder-Netzwerk Das Netzwerk setzt sich zusammen aus:

Der Verein finanziert sich überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Förderbeträgen von Krankenkassen.  

Ziele und Aufgaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB)

Die Experten des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) beraten jährlich 30 000 Patienten über die Beratungsstellen des DAAB und geben Tipps und Anregungen im Umgang mit Allergien, Asthma, Neurodermitis und Nesselsucht (Urtikaria). Der Verein ist aber auch politisch aktiv: So engagiert sich der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) für den Zugang zu vielfältigen Therapiemöglichkeiten und bildet im Bereich des Verbraucherschutzes ein Sprachrohr für Patienten gegenüber Ministerien, Krankenkassen und Unternehmen. Darüber hinaus stellt der DAAB Patienten Informationen zu Allergieauslösern (Allergenen) und dem Umgang mit Atemwegserkrankungen und Hauterkrankungen über seine Webseite, Flyer, Ratgeber, Recherchelisten und anderen Publikationen zur Verfügung.

Im Dialog mit Herstellern unterstützt der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) die Entwicklung von Produkten ohne Duftstoffe, Farbstoffe und Konservierungsmittel. Er testet die Produkte mit Anwendertestungen und vergibt ein eigenes Logo, das DAAB-Siegel. In Marktchecks werden zudem Ersatzprodukte für Milch, Eier, Käse, Weizen und Nüsse getestet. Über den Service „Allergy Alerts – Warnhinweise“ können sich Betroffene über falsch deklarierte Allergene und Rezepturänderungen von Produkten informieren.

Projekte des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB)

Dauerhaft laufende Projekte des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) sind der Deutsche Lebensmittel-Allergietag (jeweils am 21. Juni), der Welt-Urtikariatag (jeweils am 1. Oktober) sowie Beratungsangebote über die Präventionshotline und Beratungshotline. Weitere Projekte sind die Spiel- und LernseiteAllelelandfür Kinder zu den Themen Nahrungsmittelallergien, Asthma, Pollenallergie und Neurodermitis sowie die Infoseiten Allergien im Gartenund Wegweiser Allergien mit hilfreichen Adressen.

Mit dem AllergieMobil hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) außerdem zwei mobile Beratungsstellen ins Leben gerufen, die zwischen März und November jährlich etwa 300 Standorte ansteuern und Beratungen, Lungenfunktionstests, Informationen zu Krankheitsbildern, Krankheitsauslösern, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten sowie örtlichen Ansprechpartnern anbieten.

Angebote des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) für Fachkräfte

Für Fachkräfte hat der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) das „Netzwerk allergologischer Fachkräfte“ gegründet, über das diese auch das Zertifikat „Ernährungsfachkraft Allergologie DAAB“ erwerben können. Ernährungsberater des DAAB führen Beratungen für Kliniken und Hebammen durch. Darüber hinaus organisiert die DAAB-Fortbildungsakademie jährlich rund 40 Veranstaltungen für Ernährungsfachkräfte und Seminare für Lebensmittelkontrolleure, das Lebensmittelhandwerk und die Gastronomie.

Das DAAB-Logo  

Das DAAB-Logo (auch DAAB-Siegel) soll Menschen mit Allergien, Asthma und Neurodermitis helfen, allergieauslösende und reizende Stoffe im Alltag zu meiden. Dazu werden Waschmittel, Haushaltseignungsprodukte, Körperpflegeprodukte und Babypflegeprodukte von Experten des Deutschen Allergie- und Asthmabundes auf ihre Inhaltsstoffe geprüft. Mittlerweile sind über 300 Produkte mit dem DAAB-Logo ausgezeichnet worden. DAAB-geprüfte Produkte gibt es in Drogerien, Apotheken, Bioläden und Dicountern zu kaufen.

Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB): Mitgliedschaft in Forschungsgruppen

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) ist Partner in folgenden Forschungsgruppen:  


Studien und Forschungsprojekte des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB)

In der Vergangenheit führte der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) unter anderem Studien zum Thema „Feinstaub in Innenräumen“, „Leben mit Anaphylaxie, „Lebensmittelkennzeichnung“ „Beduftung des öffentlichen Raumes“ (im Auftrag des Umweltbundesamtes) und „Schadstoff- und Allergenbelastung in Kindertagesstätten“ durch.

Wichtige Forschungsprojekte, an denen der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) beteiligt ist, sind „Klimawandel und neue Allergene“ (UBA: wissenschaftliches Projekt für das Umweltbundesamt), das Forschungsprojekt DIDER für das Bundesministerium für Forschung zur webunterstützten Ernährungsberatung, das EU-geförderte Forschungsprojekt IFAAM zu Lebensmittelallergien und die Plattform AllerREACT. Außerdem ist der DAAB an einer weltweiten Studie zu Adrenalin-Autoinjektoren der internationalen Lebensmittelallergie- & Anaphylaxie-Allianz und am EU-Projekt EuroPrevall zu Lebensmittelallergien beteiligt.

Forderungen des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) im Bereich Patientenversorgung

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) setzt sich für eine bessere Versorgung im Bereich der Allergiediagnostik und Allergietherapie ein. Er fordert neben einer ärztlichen Weiterbildung auch die Förderung von Forschungsprojekten sowie die Einbindung von Anaphylaxie-Wissen in Erste-Hilfe-Kurse. Zudem fordert er die Kostenübernahme von Anaphylaxie-Schulungen, Neurodermitis-Schulungen sowie einer Neurodermitis-Basistherapie durch die Krankenkasse und die Erstattung von Medikamenten für Allergiepatienten.

Im Bereich der Lebensmittelkennzeichnung macht sich der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) für eine einheitliche und verständliche Zutatenliste sowie das Kennzeichnen von Spuren durch festgelegte Schwellenwerte stark. Zudem soll nach Sicht des Deutschen Allergie- und Asthmabunds (DAAB) das Thema Lebensmittelallergien in die Berufsausbildung von Köchen, Metzgern und Bäckern aufgenommen und Schulungen für Lebensmittelkontrolleure, Theken- und Serviepersonal angeboten werden. Für Medizinprodukte, Kosmetikprodukte, Waschmittel und Reinigungsprodukte sowie Textilien und Bau- und Renovierungsprodukte fordert der DAAB eine vollständige Deklaration allergieauslösender Stoffe. Außerdem befürwortet der Verband eine Kennzeichnungspflicht für die Beduftung öffentlich zugänglicher Räume (z.B. Banken und Supermärkte) und ein Verbot für die Beduftung öffentlicher Räume (Kliniken, Kindertagesstätten, Schulen, Verkehrsmittel).

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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