Allergie und Asthma: Welche Gesichtsmasken schützen laut Stiftung Warentest vor Corona

Zum Eindämmung der Corona-Pandemie gilt eine Maskenpflicht. Die Stiftung Warentest gibt einen aktuellen Überblick, welche Modelle zum Schutz vor den Viren am besten geeignet sind – auch für Allergiker und Asthmatiker.
Berlin – Nach einer aktualisierten Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und des Bundesverbands der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdP), haben Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma zwar kein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf – das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, ist aber nach wie vor für alle Menschen groß. Zur Prävention weiterer Infektionen gilt deshalb in öffentlichen Räumen weiterhin die Maskenpflicht. Doch welche Maske bietet den besten Schutz? Für die aktuelle Ausgabe des Verbrauchermagazins „Stiftung Warentest“ haben sich die Gesundheitsexperten drei verschiedene Maskenmodelle vorgenommen: Stoffmasken, Medizinische Gesichtsmasken und FFP-2-Masken. Die gute Nachricht gleich vorweg: Eine Maske zu tragen, egal welcher Machart, ist immer noch besser im Kampf gegen Corona, als ungeschützt seiner Wege zu gehen. Darüber sind sich die Tester einig. Dennoch gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen.
Allergie und Asthma: Welche Gesichtsmasken schützen laut Stiftung Warentest vor Corona
„Einfache Masken schützen vor allem die anderen“, so fassen es die Tester im aktuellen Heft zusammen. Denn: „Ein Teil der ausgeatmeten, womöglich virenbelasteten Flüssigkeitspartikel bleibt hängen und driftet nicht in die Umwelt.“ Für den normalen Alltagsgebrauch reichen den Angaben zufolge daher meist Stoffmasken oder ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz. Wie beim Waschen aller anderen Kleidungsstücke auch, sollten Allergiker allergings besonders darauf achten, mit welchen Mitteln sie die Masken reinigen.
Nicht für jeden Menschen sind außerdem Atemschutzmasken mit Latexanteil geeignet. Dieser kann sich beispielsweise in den Gummibändern selbst gefertigter Stoffmasken befinden. Laut Deutschem Allergie- und Asthmabund (DAAB) sind zwei Prozent der Gesamtbevölkerung von einer Latexallergie betroffen. Im medizinischen Bereich liegt der Anteil wegen des häufigen Kontakts mit Naturlatex (z.B. in medizinischen Schutzhandschuhen) bei 10 bis 17 Prozent. Liegt eine Latexallergie vor, kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte, in Naturlatex enthaltene Eiweiße.
Eine Latexallergie kann sich zum Beispiel durch diese Symptome äußern:
- Hautrötungen
- Reizungen von Augen und Atmenwegen
- Quaddeln
Allergiker und Asthmatiker sollten bei Unsicherheit daher lieber ihren Arzt oder Apotheker fragen, welches Modell für sie geeignet ist. Zwei- und dreilagige Masken filterten im Warentest meist gut 70 bis 99 Prozent der Partikel. Einlagige schafften deutlich weniger, im schlechtesten Fall nur 7 Prozent. Ein Tipp der Warentester: „Wählen Sie Masken aus mehreren Lagen, von denen eine dicht gewebt oder etwa aus Vlies ist.“ Die Masken sollten außerdem seitlich gut abschließen und den Nutzer noch gut atmen lassen. „Benutzte Exemplare unterwegs im Beutel lagern, bei mindestens 60 Grad waschen“, heißt es im Test.
Eine geeignete Atemschutz-Alternative für Menschen mit Naturgummi-Allergie können Silikonmasken sein. Silikon hat kein allergenes Potenzial und kann damit auch keine Überreaktion des Immunsystems auslösen.
Allergie und Asthma: Medizinische Einmalmasken im Warentest
Als zweite Modellvariante haben sich die Tester sogenannte Medizinische Masken vorgenommen: Sie sind aus drei dünnen Vlies-Schichten hergestellt. Bekannt waren sie schon vor der Corona-Pandemie: Ärzte und Pflegepersonal tragen diese Masken auch während Operationen. Innen sind sie weiß, außen meistens hellblau. Im Gegensatz zu Stoffmasken schützen sie nicht nur das Gegenüber vor einer Tröpfcheninfektion.
Studien deuten der Stiftung Warentest zufolge darauf hin, dass sie „begrenzt auch Trägerinnen und Träger vor Ansteckung bewahren können.“ Schließen die Masken am Gesicht aber nicht ideal ab, könnte es passieren, dass belastete Luft an den Rändern vorbei angesaugt wird. Auch für diese Modellvariante haben die Gesundheitsexperten der Stiftung Warentest einen Tipp: „Nur Masken mit CE-Zeichen erfüllen die EU-Normen für Medizinprodukte. Ähnlich gestaltete Produkte ohne CE-Zeichen und mit dem Hinweis „kein Medizinprodukt“ sind vergleichbar mit Stoffmasken.“ Ein Extratipp für Brillenträger: Der dünne Draht dieser Modelle lässt sich enganliegend auf die Nase drücken, so dass Brillengläser beim Atmen nicht so leicht beschlagen können. Da es sich jedoch um Einwegartikel handelt, sollten sie täglich ausgetauscht werden.
Die Einmalmasken sind in der Regel aus Vliesstoff und weichen Fasern hergestellt, die über eine gute Belüftung verfügen. Zu dieser Maskenart hat der Deutsche Allergie und Asthmabund (DAAB) nach eigenen Angaben viele positive Rückmeldung von Betroffenen erhalten – darunter auch Allergiker mit Atemerkrankungen.
Allergie und Asthma: FFP-2-Masken im Warentest
Man hört in den letzten Wochen oft davon, doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem kryptischen Kürzel FFP-2? Ausgeschrieben heißt es „Filtering Face Piece“. Diese Masken dienten in der Vergangenheit eigentlich dem Arbeitsschutz, inzwischen tragen sie viele Menschen im Alltag. „Partikel wie Viren und Staub dringen kaum durchs dichte Material und die unterfütterten Atemlöcher“, sagt ein Sprecher der Stiftung Warentest. FFP2-Masken gibt es beispielsweise in der Apotheke oder im Baumarkt. Pro Stück kosten sie zwischen 3 und 6 Euro. FFP-Maske der Klasse 2 müssen mindestens 94 Prozent der Aerosole aus der eingeatmeten Luft herausfiltern. Handelt es sich um FFP-Masken der Klasse 3, ist die Anforderung, sogar 99 Prozent zu eliminieren. Vor allem vor den anstehenden Weihnachtsfeiertagen überlegen viele, sicherheitshalber diesen Mundschutz im Kreise der Familie zu tragen.*
Allergie und Asthma: Wenn das Atmen durch die Maske schwerfällt
Je dichter die Maske, desto schwerer fällt allerdings auch das Atmen: Nach Angaben des DAAB ist der Einsatz von FFP2- oder FFP3-Masken für Menschen mit vorgeschädigter Lungenfunktion problematisch. „Die hohe Dichtigkeit und Filterfunktion dieser Masken kann dazu führen, dass das Atmen deutlich schwerer fällt und auch der Gasaustausch behindert wird. Das Tragen solcher Masken sollte daher dem medizinischen Bereich vorbehalten bleiben“, heißt es seitens des DAAB.
Wer sich dennoch Masken mit der hohen Dichtigkeit besorgen möchte, sollte besonders auf das CE-Zeichen mit vierstelliger Prüfnummer, die EU-Norm EN 149 und auf die Anbieteradresse achten. Das ist wichtig, da laut Warentest auch gefälschte Masken in Umlauf sind. „Im Handel finden sich darüber hinaus noch Modelle ohne CE-Zeichen, die aber dennoch den europäischen Standards entsprechen: zum Beispiel N95-Masken aus den USA und Kanada oder KN95 aus China“, so ein Sprecher. Dieser Mund-Nasen-Schutz wurden gerade zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt, als Masken ein rares Gut waren.
Auch zu dieser Modellvariante gibt es einen Tipp der Warentester: „FFP-Masken müssen dicht anliegen. Masken mit einem „R“ (reusable) lassen sich nach Anbietervorgabe aufbereiten und öfter nutzen. Masken mit einem „NR“ (non reusable) sind dafür nicht vorgesehen.“ *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.