Corona bei Kindern: Mehr Fälle von Krupphusten in Omikron-Welle
Corona verläuft bei Kindern harmlos, heißt es. Laut einer neuen Studie könnte eine Omikron-Infektion aber Krupphusten auslösen.
Boston – Das Coronavirus grassiert mit seiner Omikron-Variante in Deutschland. Fast täglich steigen im späten März die Zahlen der Neuinfektionen an. Regelmäßig wird ein neuer Rekordwert gemeldet. Die Inzidenzen steigen unter den Jüngeren noch stärker an als in der älteren Bevölkerung. Der Tenor war dabei aber bislang, dass Corona für Kinder und Jugendliche keine Gefahr darstelle.
Eine Studie aus Boston in den USA legt nun nahe, dass die neue Omikron-Variante des Coronavirus doch zu Verläufen bei Kindern führen könnte, die alles andere als angenehm sind – beziehungsweise dem, was im Volksmund als mild bezeichnet wird, entsprechen. Wenn das eigene Kind an Corona erkrankt und in Quarantäne muss, sollte die Krankheit in jedem Fall ernst genommen werden. Können Sie die Betreuung Ihres Kindes nicht sicherstellen, stehen Ihnen auch für isolations- und quarantänepflichtige Kinder unter zwölf Jahren Kinderkrankentage zu*.
Krupphusten bei Kindern und Omikron-Infektion: Gibt es eine Verbindung?
Die Zahlen stammen von einer Kinderklinik in der US-Stadt Boston. Im Journal Pediatrics veröffentlichten die Autoren ihre Ergebnisse. Sie stellten fest, dass Kinder mit Omikron-Infektionen des Corona-Virus häufiger an sogenanntem Pseudokrupp leiden – einer Erkrankung mit Symptomen, die einem Krupphusten gleichen, die aber nicht zwangsläufig Diphterie sein muss.

Bei einer viralen Infektion der Atemwege können sich diese verengen. Gerade bei Kindern, die noch eine kleinere Luftröhre als Erwachsene besitzen, kann das zu Komplikationen führen: Das Kind hustet stark, bekommt schlechter Luft und beim Atmen ist ein Rasseln oder Pfeifen zu hören. Husten-Stiller sollten Sie grundsätzlich immer zu Hause haben.* Hält der Husten länger als sieben Tage an und wird schlimmer, gehen Sie mit Ihrem Kind zum Arzt.
Stenosierende Laryngotracheitis oder auch Pseudokrupp
Stenosierende Laryngotracheitis oder auch Pseudokrupp genannt beschreibt bellenden Husten und Atemnot mitten in der Nacht. Gerade im Kleinkindalter treten diese Symptome im Zuge einer Erkrankung auf, schreibt die Techniker Krankenkasse. Die Symptome können im Schweregrad von leicht bis lebensbedrohlich auftreten. Ein Arztbesuch wird hierbei in jedem Fall empfohlen.
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Studie: Meiste Krupphusten-Fälle bei Kindern während der Pandemie in der Omikron-Welle
Durch Tierexperimente wurde bereits erkannt, dass Omikron nicht mehr primär die Lunge selbst befällt, sondern eher die oberen Atemwege, schreibt das Ärzteblatt. Das wird als Grund dafür gesehen, dass es mit Omikron zu weniger schweren Verläufen kommt. Der Umstand kann aber aus den oben angeführten Gründen für Kinder zum Problem werden, was die Ergebnisse der US-Studie stützen. Symptome von Krupphusten sind:
- Bellendes Husten
- Nächtliche Hustenanfälle
- Heiserkeit
- Pfeifende Geräusche beim Einatmen
Die Autoren um Ryan Brewster vom Boston Children‘s Hospital blicken auf insgesamt 75 Fälle seit Pandemiebeginn, bei denen eine sogenannte stenosierende Laryngotracheitis im Zusammenhang mit einer positiven Testung auf das Coronavirus auftrat. 61 dieser Fälle, also etwa 81 Prozent traten während der Omikron-Welle in den USA nach dem 4. Dezember 2021 auf, so die Autoren.
Inwieweit sich der neue Omikron-Subtyp BA.2 auf die Corona-Symptome* bei Kindern auswirkt, ist noch nicht geklärt. Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse als nächstes gewonnen werden. *Merkur.de, tz.de und heidelberg24.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.