Corona-Pandemie: Schadstoffe in Alltagsmasken? Darauf müssen Verbraucher beim Kauf achten
Schadstoffe in Alltagsmasken können die Haut reizen und Atemwegsbeschwerden verursachen. Verbraucher müssen daher beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes einiges beachten.
Mönchengladbach – Seit April gilt zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine allgemeine Maskenpflicht in öffentlichen Räumen wie Bus und Bahn. Aber auch in Supermärkten, beim Arzt oder in der Fußgängerzone ist der Mund- und Nasen-Schutz vorgeschrieben. Während vor allem zu Beginn der Maskenpflicht viele Menschen auf selbst genähte Masken setzten, ist mittlerweile klar, dass diese meist nur unzureichend schützen.
Eine Maske zu tragen, egal welcher Art, ist jedoch immer noch besser im Kampf gegen die Corona-Pandemie als ungeschützt sich und seine Mitmenschen in Gefahr zu bringen. Darüber sind sich die Experten einig. Trotzdem kann das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch gefährlich sein – nämlich dann, wenn die Maske falsch benutzt wird oder diese aus minderwertigen Materialien hergestellt wurde. Doch wie gut sind die im Handel erhältlichen Masken? Das Gesundheitsmagazin „Wiso“ hat verschiedene Schutzmasken unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Einige Produkte können Schadstoffe enthalten, die über die Atmung direkt in die Lungen gelangen.
Schadstoffe in Alltagsmasken? Darauf sollten Verbraucher achten
Schutzmasken gibt es nicht nur mit bunten Prints, sondern auch in zahlreichen Farben zu kaufen. Besonders schwarz-gefärbte Masken sind laut dem ZDF-Verbrauchermagazin „Wiso“ jedoch nicht für den Alltag geeignet. Sie enthalten den Farbstoff Anilin. Anilin ist ein aromatisches Amin, dass zur Herstellung von Anilinfarbstoffen wie Anilinschwarz, Azofarbstoffen wie brillantgelb oder Fuchsin, sowie von Kunstfasern verwendet wird. Auch in blaugefärbten Jeanshosen kann Anilin enthalten sein.
Bisher kann der Stoff von Herstellern ohne Grenzwerte in Alltagsmasken eingesetzt werden. Experten sehen das jedoch kritisch. Denn wird eine Maske sehr lange getragen, kann bereits eine kleine Menge Anilin gesundheitsgefährlich sein. Hersteller sollten daher möglichst auf den Farbstoff verzichten.
Schadstoffe in Alltagsmasken: Vorsicht vor dem Giftstoff Anilin
Nach Angaben der HNA handelt es sich bei Anilin um ein starkes Gift, das den Sauerstofftransport im Blut verhindert*. Aufgenommen werden kann das Gift über die Atemwege, durch Schlucken oder bei Kontakt mit der Haut. Bei leichten Vergiftungen treten Symptome und Anzeichen in Form von Blaufärbungen der Haut und Schwindelanfällen auf.
Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) kann Anilin zudem bei längerer oder wiederholter Exposition die Organe schädigen und es steht im Verdacht, genetische Defekte zu verursachen sowie Krebs auszulösen.
Schadstoffe in Alltagsmasken: Medizinische Masken frei von Formaldehyd
Im Test haben sich die Wiso-Experten zudem medizinische Masken vorgenommen: Diese werden meist aus mehreren dünnen Vlies-Schichten hergestellt. Gerade zu Beginn der Pandemie enthielten viele medizinische Produkte laut den Testern den Klebstoff Formaldehyd. Dieser kann nicht nur Hautreizungen und Atemwegsbeschwerden auslösen, sondern wird zudem als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Ebenfalls gilt Formaldehyd als möglicher Auslöser von Kontaktallergien und allergischen Hautreaktionen.
Umso erfreulicher, dass von den 25 medizinischen Masken im Test, keine einzige Maske Formaldehyd enthielt. So können Vliesmasken auch thermisch verfestigt werden – der Zusatz von Klebstoff ist daher nicht zwingend notwendig. Die Verbraucherzentrale NRW weist zudem daraufhin, dass viele Verkäufer ihre Produkte auf einen unangenehmen Geruch überprüfen. Bisher ist eine solche Kontrolle allerdings nicht garantiert.
Schadstoffe in Alltagsmasken: Hilfreiche Tipps
Um Atemwegsbeschwerden und Hautreizungen zu vermeiden, empfiehlt das ZDF-Magazin „Wiso“ Verbrauchern einiges zu beachten:
- Maske vor dem ersten Tragen waschen.
- Waschen im Zweifel mehrmals wiederholen und die Maske nur nutzen, wenn kein Geruch wahrnehmbar ist.
- Medizinische Vliesmasken vor dem Tragen auf einen strengen Geruch überprüfen.
- Medizinische Masken gründlich lüften, wenn sich ein unangenehmer Geruch feststellen lässt.
- Riechen die Masken weiterhin, diese nicht tragen und reklamieren.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.