E-Rezept kommt für Patienten: Wie es funktioniert
Die Testphase zur digitalen Medikamentenverschreibung per App läuft. Auch Medikationserinnerung mit Wechselwirkungscheck soll integriert sein.
Berlin – Alles wird digitaler! Rezepte vom Arzt nicht mehr in Papierform zur Apotheke „tragen“ zu müssen, das soll durch das E-Rezept zukünftig möglich sein. Seit dem 1. Dezember 2021 befindet sich die digitale Umstellung bundesweit in der Testphase. Voraussichtlich ab 2023 sollen laut Bundesministerium für Gesundheit digitale Rezepte und Gesundheitsanwendungen (DiGAs) von Ärzten und Psychotherapeuten vollständig elektronisch über eine entsprechende Technik verordnet werden.
Durch die umfangreiche Testphase sollen Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen eine Routine im Umgang mit dem System entwickeln können. Dabei geht es darum, die nötige Software zu installieren, Updates aufzuspielen und zu prüfen, Mitarbeiter für die System-Benutzung zu schulen sowie einen reibungslosen Ablauf in der Praxis zu gewährleisten.
E-Rezept für Patienten: Wie es funktioniert
In dem Angebot des E-Rezepts ist aber auch der Patient eine zentrale Schlüsselfigur: Wie funktioniert das E-Rezept in der Praxis? Was braucht der Patient, um ein Rezept empfangen, bedienen und bei Apotheken einlösen zu können? Was sich möglicherweise zunächst kompliziert anhört, soll in der Praxis ganz einfach sein – sofern die Testphase für das E-Rezept nicht erneut verlängert werden muss. Per Smartphone und einer eigens entwickelten E-Rezept-App sollen Arztrezepte von Patienten empfangen und verwaltet werden können.

Nach dem Ausstellen der elektronischen Verordnung durch den Arzt wird das E-Rezept verschlüsselt und sicher im System, der sogenannten Telematikinfrastruktur, abgelegt. Der Patient erhält dann direkt im Anschluss einen Rezept-Code oder Datamatrix-Code über die E-Rezept-App auf sein Smartphone. Auf Wunsch des Patienten kann der Rezept-Code in der Arztpraxis ausgedruckt werden und in der Apotheke genauso eingelesen werden wie der digitale.
Mit diesem Code hat der Patient dann Zugriff auf das digitale Rezept und kann es mittels App mit der Apotheke seiner Wahl teilen. Über die E-Rezept-App kann im Vorfeld geprüft werden, ob das Medikament vorrätig ist oder ob es bestellt werden muss – und wenn ja, wann es in der Apotheke abgeholt werden kann. Diese Information kann der Patient mittels App direkt einsehen.
Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
E-Rezept für Patienten: Was es kann
Das digitale Rezept mittels App macht es Patienten sogar zukünftig möglich, einen Medikationsplan der verschriebenen Medikamente mit Erinnerungsfunktion und Wechselwirkungscheck abzuspeichern. Durch das E-Rezept müssen Patienten, die sich beispielsweise telefonisch oder per Videosprechstunde ärztlich beraten lassen, nicht mehr extra für das Rezept in die Praxis kommen bzw. der Arzt muss es nicht ausdrucken und per Post schicken.
Patienten können wählen, ob sie mit dem E-Rezept das Medikament in der Apotheke abholen möchten oder es sich nach Hause liefern lassen. Letzteres bedeutet für den Patienten, dass er sich den Gang zur Apotheke sparen kann. Auch im Zeitalter des E-Rezepts setzen stationäre Apotheken auf die unerlässliche Beratung und Aufklärung im Zuge der Medikamente – ob direkt vor Ort beim Einlösen des E-Rezepts oder an der Haustüre mit dem Bringservice.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.