Öko-Test prüft Gesichtscremes: Schlechtes Ergebnis für bekannte Marken

Öko-Test hat Gesichtscremes für empfindliche und trockene Haut unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Nicht alle Markenprodukte sind zu empfehlen.
Frankfurt am Main – In der kalten Jahreszeit benötigt empfindliche Haut ausreichend Pflege. Denn Kälte, Wind und Heizungsluft entziehen der Haut Feuchtigkeit. Die Folge: Viele Menschen leiden gerade im Winter unter Hautirritationen. Um trockene, schuppige Haut zu vermeiden, greifen Betroffene daher häufig zu speziellen Gesichtscremes. Doch nicht jede Gesichtspflege ist tatsächlich auch für sensible Haut geeignet, wie eine Untersuchung des Verbrauchermagazins Öko-Test zeigt. Denn einige Cremes bekannter Marken enthalten kritische Inhaltsstoffe, die die Haut zusätzlich reizen.
Öko-Test prüft Gesichtscremes: Schlechtes Ergebnis für bekannte Marken
Insgesamt 20 Gesichtscremes haben die Tester unter die Lupe genommen - darunter einige Naturkosmetikprodukte, aber auch konventionelle Cremes. Doch nicht alle Produkte konnten im Test überzeugen: Viele Cremes schneiden entweder sehr gut oder ziemlich schlecht ab - dazwischen gibt es wenig. So fanden die Tester in sechs Produkten gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe, darunter PEG-Verbindungen, bedenkliche UV-Filter, Paraffine, Silikone, halogenorganische Verbindungen, Konservierungsmittel und Duftstoffe.
Diese Produkte waren unter den Testverlierern:
- „Medipharma Cosmetics Olivenöl Gesichtspflege“ von Dr. Theiss, „ausreichend“ wegen PEG/PEG-Derivate
- „Nivea Reichhaltige Tagespflege 24h Feuchtigkeit“ von Beiersdorf, „ausreichend“ wegen bedenklicher UV-Filter und BHT
- „Florena 24h Feuchtigkeit Tagespflege Olivenöl“ von Beiersdorf, „mangelhaft“ wegen bedenklicher UV-Filter
- „Bebe Sanftumsorgt Sensitive Pflege“ von Johnson & Johnson, „ungenügend“ wegen bedenklicher UV-Filter, PEG/PEG-Derivate, BHT, Propylparabenen und Silikonen
- „L‘Oréal Hydra Active 3 Feuchtigkeitspflege Tag“ von L‘Oréal, „ungenügend“ wegen Paraffinen, BHT und PEG/PEG-Derivaten
- „Neutrogena Hydro Boost Aqua Creme“ von Johnson & Johnson, „ungenügend“ wegen PEG/PEG-Derivaten und halogenorganischen Verbindungen
Gesichtscreme im Öko-Test: Einige Produkte enthalten Konservierungsstoffe und bedenkliche UV-Filter
Als problematisch sehen die Verbraucherschützer besonders den Einsatz von Konservierungsstoffen. Diese sollen die Cremes zwar einerseits haltbar machen, andererseits können sie sensible Haut ebenso irritieren. Aus Sicht der Experten haben daher Substanzen wie Chlorphenesin, Propylparaben und das Antixoidans Butylhydroxytoluol (BHT) nichts in der Gesichtspflege zu suchen. Sogenannte Polyethylenglykole können die Haut zudem durchlässiger für Fremdstoffe machen und so allergische Reaktionen begünstigen.
Da viele Tagescremes explizit mit einem Lichtschutzfaktor werben, prüften die Tester die Produkte auch auf bedenkliche UV-Filter. In drei Cremes konnte das Labor die bedenklichen UV-Filter Octocrylen und Ethylhexylmethoxycinnamat nachweisen. Diese Substanzen stehen im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und haben daher in der täglichen Pflege nichts zu suchen.
Gesichtscreme im Öko-Test: Gesundheitsgefährdende Duftstoffe
Ein weiterer Kritikpunkt: Die meisten Cremes enthalten Parfüm. Obwohl die Hersteller dabei auf stark allergisierende Duftstoffe verzichten, konnte Öko-Test in 17 von 20 Cremes Parfüm nachweisen. Doch nur für eine Creme gab es Notenabzug: In der „Flirena 24h Feuchtigkeit Tagespflege Olivenöl“ befand sich Lilial. In größeren Mengen kann der Duftstoff Lilial laut EU-Einstufung die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Viele Cremes enthalten allerdings deklarationspflichtige Duftstoffe wie Geraniol, Cumarin, Citral oder Eugenol Geraniol, Cumarin, Citral oder Eugenol. Diese besitzen zwar nur ein sehr schwaches Allergie-Potenzial, trotzdem sollten Menschen mit sensibler Haut auf diese Inhaltsstoffe besser verzichten.
Gesichtscreme im Öko-Test: 13 Produkte sind die Test-Gewinner
Die gute Nachricht: An 13 Produkten haben die Experten von Öko-Test nichts auszusetzen. Alle elf Naturkosmetikcremes erhielten im Test die Bestnote „sehr gut“. Aber auch zwei konventionelle Cremes konnten die Tester überzeugen.
Diese Gesichtspflegeprodukte können dem Testurteil ohne Bedenken genutzt werden:
- „Martina Gebhardt Rose Cream, Demeter“ von Martina Gebhardt: „sehr gut“
- „Hildegard Braukmann Emosie Mandelblüten Creme“ von Hildegard Braukmann: „sehr gut“
- „Logona Zellerneuernde Vitamincreme Bio-Avocado & Vitamin E“ von Logocos: „sehr gut“
- „Alterra Tagescreme Bio-Aloe Vera & Gletscherwasser“ von Rossmann: „sehr gut“
- „Alverde Sensitiv 24 H Creme Bio-Hamamelis Bio-Kamille“ von Dm: „sehr gut“
- „Alviana happy Rose 24h Creme Trockene Haut“ von Bonano: „sehr gut“
- „Cien Nature Sensitiv-Mandel Gesichtscreme 24H“ von Lidl: „sehr gut“
- „Lavera Basis Sensitiv Reichhaltige Freuchtigkeitscreme“ von Laverana: „sehr gut“
- „N.A.E. Energia Beruhigende Tagescreme“ von N.A.E.: „sehr gut“
- „Sante Schützende 24H Feuchtigkeitscreme“ von Logocos: „sehr gut“
- „Terra Naturi Cold Cream Winterpflege“ von Müller Drogerimarkt: „sehr gut“
- „Weleda Mandel Sensitiv Gesichtscreme“ von Weleda: „sehr gut“
- „Isana 24 H Creme Reichhaltige Pflege“ von Rossmann: „sehr gut“
Auch Stiftung Warentest hat Naturkosmetik auf ihre Inhaltsstoffe untersucht*, wie ruhr24.de berichtet. Darunter Produkte für das Gesicht der Naturkosmetikmarken Weleda, Sante und Lavera. Das erfreuliche Ergebnis: Alle 14 getesteten Produkte sind grundsätzlich für normale Haut geeignet. *ruhr24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.