Kaffeebohnen bei Stiftung Warentest: Genuss muss nicht teuer sein!
Ob von Lavazza oder Jacobs – Kaffee ist das liebste Heißgetränk der Deutschen. Im Test stellt sich heraus: Die Italiener schmecken am besten.
Berlin – Der Durchschnittsdeutsche trinkt pro Jahr rund 164 Liter Kaffee. Für viele ist ein Morgen ohne Kaffee nur schwer zu ertragen. Schließlich macht er nicht nur wach, sondern schmeckt auch gut und läutet damit den Tag positiv ein.
Liebhaber sind sich sicher: Frisch gemahlen schmeckt Kaffee am besten. Auch deswegen wird jedes dritte Kilo Röstkaffee in Deutschland mittlerweile als ganze Bohne verkauft – kräftig geröstet als Espresso- oder milder als Caffè-Crema-Bohnen.
Kaffeebohnen bei Stiftung Warentest: Genuss muss nicht teuer sein!
Stiftung Warentest hat Kaffeebohnen beider Varianten geprüft. Die Preisspanne lag bei den Bohnen zwischen acht bis 34 Euro pro Kilo und war damit ziemlich breit. Für Sparfüchse erfreulich: Auch an der Qualität günstiger Bohnen ist kaum etwas auszusetzen, im Gegenteil. „Der knapp vorne liegende Testsieger schneidet in der Verkostung sehr gut ab und liegt preislich im Mittelfeld“, heißt es in der Stiftung Warentest.

Getestet wurden 21 Produkte von verkaufsstarken Handels- und Herstellermarken (Dallmayr, Eduscho, Jacobs) sowie überregional erhältliche Produkte aus kleineren Röstereien, darunter auch Bioprodukte. Sechs Espresso- und 15 Caffè-Crema-Röstungen wurden überprüft auf:
- Sensorische Beurteilung: Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack
- Schadstoffe: Gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie Metalle und Schimmelpilze
- Nutzerfreundlichkeit der Verpackung: Wie gut lassen sich die Packungen öffnen und wieder verschließen, Angaben zu Verpackungsmaterialien, Bewertung von Entsorgungs- und Recyclinghinweisen
- Deklaration: Überprüfung, ob die Packungsangaben – wie im Lebensmittelrecht vorgeschrieben – vollständig und korrekt sind
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Kaffeebohnen bei Stiftung Warentest: Lavazza und Segafredo haben die besten
Das erfreuliche Ergebnis: Alle Kaffebohnen erzielten gute Ergebnisse und erhielten die Gesamtote „gut“. „Wer exzellenten Kaffee wie im Italienurlaub genießen möchte, sollte aber auf italienische Espressobohnen setzen“, schreibt die Stiftung Warentest in ihrem Bericht.
„Die Espressobohnen von Lavazza und Segafredo erzielen im wichtigsten Prüfpunkt – Aussehen, Geruch, Geschmack – die Traumnote Eins. Ihr Espresso hat eine sehr stabile Crema, Röst- und Bitternoten sind deutlich, Geruch und Nachgeschmack intensiv. Lavazza siegt insgesamt knapp – wie schon im letzten Bohnentest.“
Die aus den Crema-Bohnen zubereiteten Kaffees hätten sich geschmacklich nur in Nuancen unterschieden, sagen die Tester. Körper, Bitterkeit, Säure und Röstaroma sind fast durchweg mittelstark ausgeprägt.
Eine Gesamtnote Zwei erhielten unter anderem die Bohnen von:
- Netto Marken-Discount Cafèt Caffè Crema Barista
- Aldi Nord Moreno Caffè Crema
- Jacobs Barista Editions Crema
- Alnatura Caffè Crema Bio
- Dallmayr Crema d‘Oro
Kaffeebohnen bei Stiftung Warentest: Verbraucher sollten auch auf die Herkunft achten
Nachhaltig engagierte Kaffeegenießer sollten allerdings nicht nur auf den Geschmack achtern, sondern auch, woher der Rohkaffee stammt. Das stand nur auf vier von 21 Verpackungen. Was viele nicht wissen: Bäuerinnen und Bauern aus Brasilien oder Vietnam arbeiten oft ohne ein existenzsicherndes Einkommen. Sie „zahlen zum Teil drauf, um unseren Kaffee anzubauen“, sagt Nachhaltigkeitsexperte Friedel Hütz-Adams im Gespräch mit test.de.
Zudem bedroht der Klimawandel viele Kaffeeplantagen. Der Anbau verschiebt sich in höhere Lagen, dafür wird Regenwald abgeholzt. Wem all das nicht egal ist, der sollte laut Stiftung Warentest nicht nach den günstigsten Angeboten suchen, sondern nachhaltig angebauten Kaffee kaufen. Diesen erkennen sie an Bio- und Nachhaltigkeitssiegeln wie Fairtrade. „Auch Kaffee von Unternehmen, die auf Direkthandel setzen, kann eine gute Wahl sein“, rät die Stiftung Warentest.
Die genauen Test-Ergebnisse können Sie auf der Webseite von Stiftung Warentest einsehen. *24garten.de und hna.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.