Leitungswasser oder Wasser aus der Flasche? Das ist für Sie wirklich gesünder
Die einen schwören auf das Wasser aus der Leitung, die anderen auf das aus der Flasche: Doch beides ist nicht immer bedenkenlos. Ein Trinkwasser-Check.
Dessau-Roßlau – Leitungswasser und Mineralwasser gehören zu den in Deutschland am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Daher kann man auch in weiten Teilen Deutschlands das Trinkwasser unbedenklich trinken. Doch manche Verbraucher wollen lieber auf Nummer sicher gehen und kaufen ihr Wasser in der Flasche im Supermarkt. Dort gibt es schließlich viel Auswahl: von gehyptem Heil- oder Quellwasser bis hin zu Mineralwasser mit viel Calcium und Magnesium, still oder mit Sprudel.
Leitungswasser oder Wasser aus der Flasche? Das ist für Sie wirklich gesünder
Günstiger ist es, das Wasser aus der Leitung zu trinken. Vor allem, wenn man der Ernährungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgen will und versucht, eineinhalb bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag* zu sich zu nehmen. Zudem haben Kontrollen gezeigt, dass es nur selten Rückstände von Chemikalien enthält. Schließlich gibt es für Leitungswasser zum Teil noch strengere gesetzliche Grenzwerte als für Mineralwasser. Und genau bei letzterem hat Ökotest in einer aktuellen Untersuchung von 50 kohlensäurehaltigen Mineralwässern kritische Stoffe wie Uran oder Nitrate gefunden.

Darüber hinaus schwankt auch der Mineralstoffgehalt der getesteten Produkte teils erheblich. Wer allerdings nur aus diesem Grund das Wasser aus der Flasche kauft, kann das auch günstiger und leckerer haben. Denn Ernährungswissenschaftler erklären, dass wir den Großteil der notwendigen Mineralstoffe mit folgenden Lieferanten besser abdecken:
- Obst
- Gemüse
- Vollkornprodukte
- Milchprodukte
Laut der deutschen Grundwasserverordnung dürfen Leitungswasser als auch Mineralwasser den Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter nicht überschreiten. Diesen wird eine krebserregende Wirkung zugesprochen, allerdings ist diese Vermutung noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. Zwar machen sich einige Verbraucher Sorgen um die Nitratbelastung der Böden und des Grundwassers aufgrund der Landwirtschaft und Biomasseproduktion, doch das Umweltbundesamt gibt hier Entwarnung. Demnach nehme die Nitratkonzentration im Grundwasser zu, allerdings sollen Wasserversorger es gut aufbereiten können.
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Leitungswasser oder Wasser aus der Flasche? Achten Sie auf alte Leitungen
Auch in Mineralwasser ist laut Ökotest die Nitratbelastung niedrig und damit unbedenklich. Die einzige Sorge bei Leitungswasser, die manchen Verbraucher noch umtreibt, sind mögliche Verunreinigungen durch alte Bleileitungen. Diese lassen sich schwer von den Wasserversorgern direkt beeinflussen und können oftmals in teil- oder unsanierten Altbauten vorkommen. Wer allerdings zu viel Blei zu sich nimmt, vor allem Schwangere und Kleinkinder, der muss mit gefährlichen Folgen rechnen. (Wasserfilter: Für zu Hause sinnvoll oder gefährliche Keimschleudern?)
Schließlich kann es bei Ungeborenen und Säuglingen das Nervensystem schädigen sowie die Blutbildung und die Intelligenzentwicklung beeinträchtigen. Um sicherzugehen, können Verbraucher eine Labormessung ihres Leitungswassers im Haus vornehmen. Den müssen sie allerdings selbst bezahlen, der Test kostet um die 50 Euro. Wohnen Sie aber in einem Gebäude mit neuen Leitungen, können Sie das Leitungswasser dort bedenkenlos trinken. Günstiger als das aus dem Supermarkt ist es allemal. Und die lebenswichtigen Mineralstoffe nehmen sie mit ihrer täglichen Ernährung auf. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.