Milchersatz: Das können Hafermilch und Mandelmilch
Hafermilch ist vor allem aus ökologischer Sicht eine gute Wahl, da das Getreide in Europa wächst und so die Transportwege kürzer sind als bei anderen Milchalternativen. Zudem enthält sie im Vergleich zu Kuhmilch keine tierischen Eiweiße, was Milchallergikern entgegenkommt. Um einen besseren Geschmack zu erhalten, finden sich in der Hafermilch häufig zugesetzte Enzyme. Diese wandeln die vorhandene Stärke in Zucker um, weswegen der Zuckergehalt in Hafermilch höher ist als in Kuhmilch. In Bezug auf Kalorien enthält Hafermilch etwa so viel wie Kuhmilch mit 1,5 Prozent Fettanteil. Da in Hafermilch kein Kalzium enthalten ist, müssen sich Allergiker eine andere Kalziumquelle suchen. Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit sollten beim Kauf auf die glutenfreie Variante zurückgreifen. Der Vorteil von Hafermilch: Sie schmeckt in Kaffee und lässt sich prima aufschäumen, zum Beispiel für einen leckeren Cappuccino.
In der ungesüßten Version lässt sich auch Mandelmilch gut aufschäumen. Aufgrund ihres nussigen Geschmacks eignet sie sich zudem gut zum Backen von Kuchen. Allerdings ist sie relativ nährstoffarm. Da die Nüsse zu wenig Fett enthalten, um ausgepresst zu werden, wird die Mandelmilch meist aus fein geriebenen Mandeln und Wasser hergestellt. Durch die Verarbeitung gehen vielen Nährstoffe verloren. Dafür ist die glutenfreie Milchalternative auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit geeignet.
Etwas in Verruf gekommen ist in den vergangenen Jahren der Sojadrink. Dabei ist er besser als sein Ruf: Er ist der einzige Milchersatz, der etwa so viel Protein enthält wie Kuhmilch. Die enthaltenen Fette sind überwiegend ungesättigte Fettsäuren, welche gut für das Herz-Kreislauf-System sind. Der World Cancer Research Fund fand sogar heraus, dass sich der Konsum von Soja in Kombination mit einem gesunden Lebensstil positiv auf die Brustkrebserkrankung von Frauen auswirken kann.
In Bezug auf den Einfluss, den Soja auf den Hormonhaushalt haben könnte, ist sich die Wissenschaft weiterhin uneinig. Die in Soja enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, auch Phytoöstrogene genannt, sollen den Hormonhaushalt des Menschen beeinflussen. Es gibt sowohl Studien, die diese Hypothese belegen, als auch solche, die das Gegenteil besagen. Menschen mit einer Pollenallergie sollten beim Verzehr von Soja vorsichtig sein, da Soja aufgrund von Kreuzallergien allergische Reaktionen auslösen kann. Ebenso ungeeignet ist Sojamilch für Menschen, die auch an einer Sojaallergie leiden.
Der weniger bekannte Hanfdrink ist zwar meist recht teuer, enthält aber viele gesunde Omega-3-Fettsäuren. Hanfdrinks sind relativ fettreich, aber auch gluten- und cholesterinfrei. Zudem wird Hanf meist in Mischkulturen in Europa angebaut, sodass aus ökologischer Sicht keine Einwände bestehen. Auch für Menschen mit Laktoseintoleranz ist dieses Getränk geeignet und löst keinen Durchfall oder Blähungen aus. Getränke aus Erbsen sind bisher noch wenig verbreitet.
Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sind häufig von einer Milchallergie betroffen. Zunächst muss medizinisch geklärt werden, ob es sich bei der Reaktion nicht um eine Laktoseintoleranz handelt. Bei Babys mit einer diagnostizierten Milchallergie sollten Eltern auf eine extensiv hydrolysierte Nahrung umstellen. Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund sind die in diesen Nahrungsmitteln enthaltenen Eiweiße unschädlich, da sie bereits stark aufgespalten wurden.
Eltern sollten nur in Absprache mit einem Kinderarzt eine entsprechende Nahrungsumstellung durchführen, um sicherzugehen, dass es zu keiner Mangelernährung kommt. Milchalternativen wie Getreidedrinks (zum Beispiel Hafermilch) oder Milch von anderen Tieren, wie Ziegenmilch, sind als Ersatzprodukt im ersten Lebensjahr eines Kindes nicht geeignet.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.