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Passierte Tomaten im Öko-Test: Jede fünfte Passata enthält schimmliges Gemüse

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Von: Jasmina Deshmeh

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Passierte Tomaten in einer Glasschale, dekoriert mit Cocktailtomaten und Basilikum (Symbolbild)
Wenn es mal schnell gehen soll, sind passierte Tomaten aus dem Glas eine gute Wahl. Doch Vorsicht, in einigen Passata steckt schimmliges Gemüse (Symbolbild) © Shotshop/Imago

Wenn das Kochen schnell gehen soll, ist Passata eine gute Grundlage für Nudel-Soßen. Eine Untersuchung von Öko-Test zeigt aber: in vielen Produkten stecken schimmlige Tomaten.

Frankfurt am Main – Wer denkt schon an schimmliges Gemüse, wenn er Passata im Glas kauft? Was eigentlich den Alltag erleichtern soll, stellt sich in einer Untersuchung von Öko-Test als unappetitliche Angelegenheit heraus. Denn in jedes fünfte der geprüften Produkte wandern bei der Herstellung offenbar schimmlige Tomaten. Betroffen sind vor allem Bio-Marken. Es gibt aber auch erfreuliche Ergebnisse.

Passierte Tomaten im Öko-Test: So sind die Tester vorgegangen

Für den Test haben die Verbraucherschützer 50 fein-passierte Tomaten im Handel gekauft, etwa die Hälfte davon aus ökologischer Landwirtschaft. Im Labor wurden die Produkte von Experten auf Rückstände von Pestiziden, Schimmelpilzgiften und die Naturstoffe Ergosterol und Lycopin untersucht. Ergosterol ist zwar nicht schädlich, deutet aber darauf hin, dass schimmlige Tomaten verarbeitet wurden. Lycopin ist ein gesunder Farbstoff, der zeigt, dass überwiegend reife und nur wenig grüne Tomaten in der Passata stecken. Auch die Herkunft des Gemüses und die Arbeitsbedingungen bei der Produktion flossen in die Bewertung mit ein. Dazu sollten die Hersteller Fragen beantworten und aussagekräftige Nachweise liefern.

Passierte Tomaten im Öko-Test: Die Testsieger

Zunächst die gute Nachricht: Immerhin 17 der 50 Testprodukte können die Verbraucherschützer guten Gewissens empfehlen. Dafür gab es die Note „sehr gut“. Bei weiteren 16 passierten Tomaten reichte es für „gut“.

Die Testsieger unter den Bio-Produkten:

Die Testsieger unter den konventionellen Produkten:

Passierte Tomaten im Öko-Test: Gift aus schwarzem Schimmel

Was dagegen weniger appetitlich ist: In jeder fünften Passata entdeckten die Verbraucherschützer giftige Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen (Alternariatoxine)*, wie auch ruhr24.de berichtet. Sie stammen von Schwärzepilzen, die häufig auf Pflanzen vorkommen. Gesetzliche Grenzwerte für diese Gifte gibt es bisher nicht. Sie haben sich in Zellstudien aber als erbgutschädigend herausgestellt. Außerdem stehen sie im Verdacht, wie Östrogen zu wirken. Auch die öfter nachgewiesene Tenuazonsäure (TEA) ist bedenklich: Sie hat in Tierversuchen die Bildung körpereigener Proteine gehemmt, was zu Organschäden führen könnte.

Besonders hohe Werte fanden die Tester in drei Produkten, drei davon aus ökologischem Anbau: Der Rewe Bio Passata, der Bio Zentrale Tomaten Passata und der San Fabio Passata Di Pomodor Klassisch von Penny. Die Hersteller begründen das damit, dass sie als Biobauern keine Stoffe spritzen dürfen, die die Pilze abtöten (sogenannte Fungizide). Das ist zwar richtig, immerhin 19 von 27 Bio-Passata waren aber frei von Schimmelpilzen. Die Verbraucherschützer fordern deshalb: Gammlige Tomaten müssen in solchen Betrieben von Hand oder elektronisch aussortiert werden.

Passierte Tomaten im Öko-Test: Verbotenes Pestizid in einem Produkt

In den Mondo Italiano Passierte Tomaten steckte sogar ein in der Europäischen Union längst verbotenes Pestizid: Chlorfenapyr. Es gilt als besonders giftig für Bienen. Außerdem enthielt die Passata Spuren von sechs weiteren Pestiziden, darunter Cypermethrin. 

Passierte Tomaten im Öko-Test: Die Testverlierer

Von diesen Passata sollten Verbraucher besser die Finger lassen:

*Ruhr24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Transparenzhinweis: Nachdem Öko-Test das Ergebnis überarbeitet hat, ist ein Anbieter aus der Liste der Testverlierer entfernt worden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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