1. 24vita
  2. Verbraucher

Öko-Test prüft rote Linsen: Acht Produkte sind mit Pestiziden und Mineralöl belastet

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Laura Knops

Kommentare

Es ist eine Schale mit roten Linsen zu sehen (Symbolbild).
Superfood: Rote Linsen sind nicht nur gut bekömmlich, sie enthalten auch viele Nährstoffe (Symbolbild). © IMAGO / Westend61

Öko-Test: Rote Linsen sind eine gesunde pflanzliche Proteinquelle. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat nun 20 Linsensorten untersucht – mit gemischtem Ergebnis.

Frankfurt/Main – Rote Linsen sind reich an Mineralstoffen, kalorienarm, enthalten viele Ballaststoffe sowie eine gute Portion Eiweiß. Damit sind die vielseitigen Linsen nicht nur für Vegetarier und Veganer eine geeignete Proteinquelle. Da ihre Schale fehlt, sind rote Linsen zudem bekömmlicher und mit ihrer kurzen Garzeit schnell zubereitet. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat nun Linsen von verschiedenen Herstellern auf Schadstoffe untersucht - darunter auch Produkte aus dem Biosegment. 

Rote Linsen im Öko-Test: Acht Produkte sind mit verbotenen Pestiziden und Mineralöl belastet

Besonders schlecht schnitten im Öko-Test Linsen aus konventionellem Anbau ab. Die Experten fanden in acht der 20 untersuchten roten Linsen Schadstoffe - darunter nur eine Bio-Marke. Sorgen bereiten den Testern vor allem die gefundenen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat und Glufosinat.

Die Unkrautvernichtungsmittel zählen zu den sogenannten Totalherbiziden, welche nicht nur gegen verschiedene Pflanzen gleichzeitig wirken, sondern auch in der Kritik stehen, „wahrscheinlich krebserregend“ zu sein. Obwohl die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) diesen Verdacht nicht bestätigt, bleibt unumstritten, dass Glyphosat problematisch für die biologische Vielfalt ist.

Rote Linsen im Öko-Test: Verbotenes Pestizid in drei Produkten

Die Verwendung von Glufosinat ist bereits seit 2019 in der Europäischen Union (EU) verboten. Das Pflanzenschutzmittel beeinträchtigt laut der europäische Chemikalienagentur (ECHA) möglicherweise die Fruchtbarkeit und steht im Verdacht, das ungeborene Kind zu schädigen. In Nahrungsmitteln hat das Pestizid daher nichts zu suchen. Da die Linsen jedoch häufig aus Ländern wie der Türkei oder Kanada stammen, in welchen Glufosinat bisher nicht verboten ist, können belastete Linsen auch in deutschen Regalen landen.

Drei Produkte sind laut Öko-Test mit Glufosinat belastet. Darunter zwei Produkte aus konventionellem Anbau, die „Al Amier Rote Linsen“ von Rila („ausreichend“) und die „Roten Linsen“ von Müller‘s Mühle („ungenügend“), sowie die „Rote Linsen“ von Dennree („ausreichend“).

Rote Linsen im Öko-Test: Mineralöl in zwei Produkten

Die Pflanzengifte sind allerdings nicht die einzigen Schadstoffe, die die Tester in den Produkten nachweisen konnten. Auch Verunreinigungen durch Mineralöl sind problematisch. Mineralöl-Rückstände können sich in den Organen und Fettgewebe anreichern und so den Körper langfristig schädigen. 

Drei Marken enthalten laut Öko-Test Rückstände von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH), fünf Linsensorten gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH). Da die Stoffe häufig bei der Produktion in die Linsen gelangen, sind konventionelle und Bio-Linsen gleichermaßen betroffen.

Rote Linsen im Öko-Test: Diese Produkte fallen im Test durch

Neun der untersuchten roten Linsen sind laut den Testern nicht oder nur eingeschränkt zu empfehlen*, wie auch ruhr24.de berichtet. Von 20 Linsensorten erhalten drei die Note „befriedigend“, vier die Note „ausreichend“ und zwei ein „ungenügend“.

Die Testverlierer im Überblick:

Rote Linsen im Öko-Test: Mehr als die Hälfte empfehlenswert

Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte der untersuchten roten Linsen ist laut den Verbraucherexperten von Öko-Test empfehlenswert*, wie auch Merkur.de berichtet. Neun der 20 getesteten Produkte bekamen die Bestnote „sehr gut“ und sind daher uneingeschränkt zu empfehlen.

Zu den Testsiegern zählen folgende Bio-Produkte:

*Merkur.de und Ruhr24.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare