Sonne und Parfum: Hinterlassen Duftstoffe wirklich braune Flecken auf der Haut?

Manche Duftstoffe, die etwa in Parfums enthalten sind, machen die Haut lichtempfindlich und hinterlassen auf ihr unschöne Pigmentflecken: Stimmt das?
Berlin – Kommt es in der Sonne zu einer Reaktion mit Duftstoffen, ist diese meist leider sehr sicht- und haltbar: Unter Umständen kann es eine ganze Weile dauern, bis die unschönen, meist bräunlichen Verfärbungen auf der Haut wieder verschwinden. Der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) zufolge sind sie zwar nicht gefährlich, aber wer möchte schon freiwillig braun gefleckt durch den Sommer gehen?
Sonne und Parfum: Hyperpigmentierung ist schuld an Fleckenbildung
Die Flecken entstehen bei einer sogenannten Hyperpigmentierung: Pigmentbildende Zellen, die sogenannten Melanozyten, reagieren auf Reize wie Parfumstoffe und bilden als Ergebnis vermehrt braunen Farbstoff. Nicht alle Parfumstoffe gelten als Auslöser, einige ätherische Öle können als sogenannte Photosensibilisatoren die Lichtempfindlichkeit der Haut jedoch verstärken. Beobachtet wurde dies vor allem für Zitronen-, noch mehr aber für Bergamotte-Öl. Die Ursache dafür sind die im Öl vorhandenen Psoralene.
Die gute Nachricht ist: Parfums machen nicht generell Pigmentflecken. Und in den allermeisten Fällen ist das Bergamotte-Öl heutzutage auch kein Problem mehr: Kosmetikhersteller setzen seit Jahren drauf, nach Möglichkeit nur noch Produkte ohne Inhaltsstoffe anzubieten, die zu einer Photosensibilisierung führen könnten. Auch der VKE-Kosmetikverband bestätigt, dass meist nur noch sehr geringe Dosen photosensibilisierender Öle in Kosmetika wie Parfum verwendet werden, so dass man sie als eher unbedenklich für ein Sonnenbad einstufen kann. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte dennoch besser auf Parfum in der Sonne verzichten.
Damit die Haut in der Sonne dennoch gesund bleibt, ist der richtige Schutz wichtig:*
- Kleidung: Je dichter der Stoff ist, desto schlechter gelangen UV-Strahlen an die Haut. Lange Kleidung, Hut, Mütze oder Tuch helfen
- Alle Hautpartien, die frei liegen, großzügig mit Sonnencreme eincremen und regelmäßig nachcremen
- Auch im Schatten eincremen: Auch dort kommen noch 30 bis 40 Prozent der UV-Strahlung an
- Nur haltbare Sonnencreme verwenden
- Auch wenn es bewölkt ist cremen: UV-Strahlung gelangt auch an schattigen Tagen durch die Wolkendecke
- Eine Sonnenbrille tragen, denn auch das Auge kann eine Art Sonnenbrand bekommen
- Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am höchsten. In dieser Zeit im Haus oder Schatten bleiben und/oder sich besonders gut schützen
Wer nach dem Sonnenbaden oder unabhängig davon Flecken am Körper bemerkt, die zuvor noch nicht da waren, sollte sicherheitshalber einen Dermatologen aufsuchen. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft empfiehlt, die Haut einmal jährlich inspizieren zu lassen. Die Vorsorge-Untersuchung gegen Hautkrebs ist dabei besonders wichtig, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und dagegen vorgehen zu können. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.