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Kurzer Rock im Winter? Darum scheinen manche Frauen nie zu frieren

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Von: Jasmin Farah

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Kurze Klamotten bei Minusgraden: Laut einer Studie sollen bestimmte Frauen nicht frieren, wenn sie im sommerlichen Outfit vor einer Diskothek warten. Wie kann das sein?

Florida (USA) – Jetzt, wo es wieder kälter wird, fallen sie stark auf: Frauen, die leicht bekleidet in der Öffentlichkeit herumspazieren und scheinbar nicht frieren. Man selbst hingegen erschauert bereits beim Anblick. Besonders nachts, wenn es Minusgrade hat, ist es nur verwunderlich, wie Frauen in kurzen Röcken und Stöckelschuhen teilweise stundenlang vor Clubs warten können. Für viele scheint die Sache klar: Sicherlich frieren diese Frauen auch, doch wer bekanntlich schön sein will, muss leiden. Eine neue US-Studie hat jetzt sogar einen Zusammenhang gefunden, aber anders als gedacht.

Kurzer Rock im Winter? Darum scheinen manche Frauen nie zu frieren

Forscherinnen der University of South Florida haben sich diesem Phänomen angenommen und ihre erstaunlichen Ergebnisse im medizinischen Fachblatt „British Journal of Social Psychology“ veröffentlicht. In ihrer Untersuchung haben sie sich die Frage gestellt, warum manche Frauen, trotz Minusgraden trotzdem kurze Kleidung tragen. Ihre Hypothese: Offenbar stellen manche Frauen, die sich selbst zum Objekt der Begierde machen, ihre Grundbedürfnisse hinten an.

Mehrere Frauen posieren in knappen Kleidern. (Symbolbild)
Wer sexy sein will, muss frieren? Doch manche Frauen auf dem Weg zur Disko spüren die Kälte nicht. (Symbolbild) © Florian Schuh/dpa

Für ihre Studie mit dem einprägsamen Titel „When looking ‚hot‘ means not feeling cold: Evidence that self-objectification inhibits feelings of being cold“ (auf Deutsch etwa: „Wenn ,heiß‘ aussehen, nicht zu frieren bedeutet: Beweise, dass Selbstobjektivierung das Kältegefühl hemmt“) haben die Forscherinnen 185 Frauen vor Diskotheken in einer Großstadt im Südosten der USA ab Februar über fünf Wochen lang an kalten Nächten angesprochen. Mittels Fragebogen wollten sie von ihnen wissen, wie sehr sie frieren. Zudem haben sie notiert, wie ihre Klamottenwahl ausfiel.

Kurzer Rock im Winter: Schönheit wichtiger als Wohlbefinden?

Dabei stellen die Wissenschaftlerinnen fest: Die Frauen, die einem bestimmten Schönheitsideal nacheifern*, sind mit ihrem Aussehen so sehr beschäftigt, dass das Wohlbefinden zweitrangig ist. „Vom Korsett bis zur Shapewear, vom Füße binden bis zu den Stöckelschuhen, die gesellschaftliche Schönheitsnorm wurde stets dem Komfort vorgezogen“, erklären die Psychologinnen in ihrem Bericht. Wenn manche Frauen sich in einem Zustand der Objektivierung befänden, seien sie sich ihres Hungers oder gar ihres Herzschlags weniger bewusst, heißt es in der Publikation.

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Kurzum: Biologisch gesehen ist Frauen meist kälter als Männern, da sie weniger Muskelmasse aufweisen und zudem die Extremitäten nicht so gut durchblutet werden. Daher vermuten die Forscherinnen, dass das Phänomen, dass leicht bekleidete Frauen manchmal weniger frieren, eher psychologischer Natur ist.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Die Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass Frauen, wenn sie ihr Aussehen überwachen, den Zugang zu ihren Ich-Empfindungen und -Erfahrungen verlieren. Was bedeutet: Den Frauen ist vermutlich schon kalt, sie können das in diesen Momenten aber so gut ausblenden, dass sie tatsächlich nicht das Gefühl haben, zu frieren. Die Wissenschaftler nennen dies eine „motivierte Leugnung von Kälte“ – und planen bereits weitere Untersuchungen zu diesem Thema. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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