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Stress im Job, dann krank im Urlaub: So vermeiden Sie Leisure Sickness

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Von: Jennifer Köllen

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Nach monatelangem Stress freut man sich auf den erholsamen Urlaub – und wird ausgerechnet dann krank. Warum das so ist und wie Sie gesund bleiben.

München – Viele Menschen kennen dieses Phänomen: Erst arbeitet man monatelang durch, hat Stress, und fiebert sehnsüchtig auf den Urlaub hin. Denn dann könne man sich endlich mal erholen, so hofft man. Kaum ist der Urlaub da, kratzt der Hals. Ausgerechnet jetzt bekommt man eine Erkältung oder eine Grippe. Warum nur?

Experten nennen diese Infekte in der Freizeit „Leisure Sickness“. Laut Umfragen war mehr als jeder Fünfte schon einmal ein Opfer davon. Wie kann das sein? Macht Entspannung krank?

Stress im Job, dann krank im Urlaub: So vermeiden Sie Leisure Sickness

Genau das Gegenteil sei der Fall, sagt Professor Michael Stark, Leiter des Instituts für Verhaltenstherapie, Stress- und Fatigueforschung in Hamburg. Was krank mache, sei nicht die freie Zeit, sondern der Freizeitmangel davor, sagt der Experte der „Apotheken Umschau.“ „Es ist einer der größten Fehler, um jeden Preis alles noch fertig machen zu wollen“, sagt Stark. Das erhöhe den Druck, der in der heutigen Arbeitswelt auf vielen lasten würde, noch zusätzlich. Vor dem Urlaub rutsche man in eine akute Stressphase, welche den ganzen Organismus stressen würde.

Das Problem: Ist der Körper ausgelaugt, schwächt das die Abwehrkräfte. Adrenalin und Cortisol sorgen nur währen der Stressphase dafür, dass wir gesund bleiben – weil wir funktionieren müssen. Wenn das Level der Stresshormone sinkt, haben Viren und Bakterien ein leichtes Spiel.

Ein kranker Mann schnäuzt in ein Taschentuch. (Symbolbild)
Wer viel arbeitet, wird häufig genau dann krank, wenn er mal Urlaub hat. Experten nennen das Leisure Sickness. (Symbolbild) © Wavebreak Media/Imago

Stress im Job, dann krank im Urlaub: Unsere Vorfahren sind Schuld

In einer Studie der Universität Dortmund wurden Bluttests und Speichelproben von Studenten genommen, die vor einer harten Prüfungsphase steckten. In den folgenden Wochen untersuchten die Forscher immer wieder deren Stresslevel. Und haben festgestellt, dass sich ihr Immunsystem veränderte. Während der Prüfungszeit beobachteten die Forscher, wie die Killerzellen, welche Krankheitserreger bekämpfen, ins Gewebe der Studenten wanderten. Vermutlich hat das mit unseren Vorfahren, den Steinzeitmenschen zu tun. Wenn die damals Stress hatten, etwa, wenn sie einem gefährlichen Tier begegneten, mussten sie schnell weglaufen. Heute stresst uns kein Raubtier, sondern Druck im Job. Erst in der Erholungsphase, also im Urlaub, ist dann die Abwehr schlecht – und man wird anfällig für Infekte.

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Hinzu kommt: Bei chronischem Stress ist das Level des Stresshormons Kortisol im Blut dauerhaft erhöht, schwächt so die Immunabwehr. Wer dann akuten Stress hat, bleibt aus den oben genannten Gründen noch gesund. Krankheitsanzeichen treten erst auf, wenn der Stress abnimmt, und der Kortisolspiegel sinkt. Das ist leider oftmals genau im Urlaub der Fall.

Gut zu wissen. Doch was soll man in Stressphasen dagegen tun? Den Job wechseln?

Stress im Job, dann krank im Urlaub: Sorgen Sie im Alltag für Ausgleich und Entspannung

Dauerbelastung im Job, die in einem Stressgipfel vor dem Urlaub endet, damit man noch schnell alles fertig kriegt: Um gesund in den Urlaub zu starten, sollte man beides vermeiden, schreibt die „Apotheken Umschau“.

Leichter gesagt, als getan, wenn die Arbeit sich stapelt und der Chef Überstunden verlangt. Dennoch: Gesundheit geht immer vor! Denn vor allem Workaholics und Menschen mit wenig Ausgleich – also wenig Zeit mit Freunden, für Hobbys, Sport oder sozialen Kontakten – sind anfällig für „Leisure Sickness“.

Die Lösung: Sorgen Sie im Alltag für Entspannung und Abstand, um einen echten Ausgleich zur Arbeit zu schaffen. Zum Beispiel so:

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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