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Einziger gemeinsamer Vorfahre: Menschen mit blauen Augen gehen auf eine einzige Person zurück

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Von: Carina Blumenroth

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Eine Genmutation sorgt dafür, dass es Menschen mit blauen Augen gibt. Forscher haben lange nach der Mutation gesucht - die war woanders als gedacht.

Kopenhagen – Im Stammbaum blauäugiger Menschen gibt es eine große Übereinstimmung und das ist ihr Vorfahre. Dieser lebte etwa vor 6.000 bis 10.000 Jahren und vererbte die eine Genmutation, die bis heute dafür sorgt, dass es die Augenfarbe blau gibt.
Herausgefunden haben das Forscher der Universität Kopenhagen.

Blaue Augen gab es nicht: Ursprünglich hatten alle braune Augen

Zu sehen ist das Gesicht eines jungen Mannes mit blauen Augen.
Blaue Augen gehen auf eine Genmutation zurück, die von einer einzigen Person vererbt wurde. (Symbolbild) © Yay Images/imago

Grün, braun, blau oder irgendetwas dazwischen – die Augenfarbe hängt von den Genen ab. „Ursprünglich hatten alle braune Augen“, erklärt Professor Hans Eiberg von der Abteilung der Zellulären und Molekularen Medizin der Universität Kopenhagen in einer Studie. Erst mit der Genmutation haben sich blaue Augen auf der ganzen Welt ausgebreitet. Wie genau das geschehen ist, ist unklar.

Blaue Augen: Genmutation anders als vermutet

Jahrelang haben Forscher vermutet, dass sie den Grund für blaue Augen auf dem OCA2-Gen finden. Das Gen OAC2 bestimmt, wie viel braunes Pigment in den Augen vorhanden ist. Dort hat das Forscher-Team um Professor Eiberg aber vergeblich nach der Genmutation, die blaue Augen verursacht, gesucht.

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Für die blauen Augen verantwortlich ist ein anderes Gen – nämlich HERC2. Dieses neutralisiert OAC2, also das braune Pigment und bringt schließlich das blaue Pigment zum Vorschein. Ganz ausgeschaltet wird OAC2 dabei nicht, es wird lediglich in seiner Wirkung eingeschränkt, beeinträchtigt dabei wird die Melaninproduktion in der Iris. Im Grunde werden die braunen Pigmente also so stark „verdünnt“, sodass sie die blaue Farbe annehmen.

Melanin: Menge ist verantwortlich für Augenfarbe und Albinismus

Melanin ist ein Pigment, was beim Menschen für die Augen-, Haut- und Haarfarbe verantwortlich ist. Je nachdem, wie hoch die Menge an Melanin ist, gibt es unterschiedliche Farben. Wenn das OAC2-Gen (braunes Pigment) also nicht nur verringert, sondern komplett ausgeschaltet oder zerstört wird, dann haben Menschen überhaupt kein Melanin mehr.
Haut, Haare und Augen werden dann nicht mit dem Pigment versorgt - diese Genmutation führt zu Albinismus.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Blaue Augen: „Sie haben alle den gleichen Schalter an genau der gleichen Stelle in ihrer DNA geerbt“

Unterschiede bei den Augenfarben braun und grün erklären sich durch unterschiedliche Melaninmengen in der Iris, die dann für hellere oder dunklere Augenfarben sorgen. Blauäugige Menschen haben jedoch nur eine geringe Varianz in der Melaninmenge in ihren Augen. „Daraus können wir schließen, dass alle blauäugigen Individuen mit demselben Vorfahren verbunden sind“, erklärt Professor Eiberg in der Studie. „Sie haben alle den gleichen Schalter an genau der gleichen Stelle in ihrer DNA geerbt“. Zum Vergleich: Braunäugige Menschen haben erhebliche individuelle Unterschiede in dem Bereich der DNA, der für die Melaninproduktion verantwortlich ist.

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