Frontotemporale Demenz: Beginnt schon viel früher als Alzheimer
Demenz ist nicht nur eine Erkrankung der Alten: Auch jüngere Menschen können betroffen sein. Die Frontotemporale Demenz tritt früher auf als Alzheimer.
Zwar steigt die Zahl der Demenzerkrankungen mit dem Alter stetig an, dennoch trifft die Nervenkrankheit bisweilen auch jüngere Menschen. Die sogenannte Frontotemporale Demenz (FTD) beginnt normalerweise durchschnittlich zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr und damit früher als eine Alzheimer-Demenz. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. sterben bei der Krankheit Nervenzellen vor allem im Stirn- und Schläfenbereich (= frontaler und temporaler Lappen) des Gehirns ab. Diese Bereiche des Gehirns steuern normalerweise Emotionen und Sozialverhalten.
Frontotemporale Demenz: Tritt in jüngeren Jahren auf – und damit früher als Alzheimer

Die jüngsten Betroffenen einer FTD erkranken bereits im dritten Lebensjahrzehnt. Auch wenn die Krankheit normalerweise früher auftritt, so können manche Personen jedoch auch erst im fortgeschrittenen Alter daran erkranken. Typische Anzeichen sind zu Beginn einer Erkrankung Veränderungen der Persönlichkeit sowie des zwischenmenschlichen Verhaltens. Meistens fällt Angehörigen eine gewisse Teilnahmslosigkeit, aber auch Reizbarkeit, Taktlosigkeit und Enthemmung bei Betroffenen auf. Zudem kann sich FTD auch durch ausgeprägte Sprachstörungen zeigen. Insbesondere Wortfindungsstörungen und Benennstörungen sind klassische Symptome.
Zu einer Beeinträchtigung des Gedächtnisses kommt es im Gegensatz zu Alzheimer erst im weiteren Verlauf dieser Demenzform. Diese sind meist auch weniger ausgeprägt als bei Alzheimer-Erkrankten. Da sich FTD am Anfang hauptsächlich durch Veränderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit bemerkbar macht, kann eine Diagnose schwierig sein. Schließlich fällt aufgrund ähnlicher Symptome die Unterscheidung zu psychischen Störungen wie Burn-out, Depression, Schizophrenie oder Manie schwer und es kommt mitunter zu Verwechslungen. Die Behandlung wird zudem dadurch erschwert, dass Betroffene in der Regel kaum Krankheitseinsicht oder Motivation zu einer Therapie zeigen.
Frontotemporale Demenz: Behandlungsmöglichkeiten und Therapie
Aktuell gibt es keine gezielten Therapiemöglichkeiten bei einer FTD, da zum größten Teil nicht bekannt ist, wie es zum Untergang der Nervenzellen kommt. Mithilfe von Medikamenten können die Verhaltensauffälligkeiten der Betroffenen jedoch abgeschwächt werden. Zum Einsatz kommen hier meist serotonerge Antidepressiva, die antriebssteigernd wirken können und die Patienten teilweise ausgeglichener machen. Zusätzlich wird versucht, durch körperliche Aktivierung und kreative Therapien die Beschwerden zu lindern.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.