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Gesunde Ernährung: Hat sie wirklich einen Einfluss auf das Altern?

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Von: Jasmina Deshmeh

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Eine ältere Frau mit kurzem Haar isst Müsli aus einer Schale (Symbolbild)
Möglichst wenig Zucker und verarbeitete Lebensmittel zu essen, kann sich positiv auf das Altern auswirken (Symbolbild) © Westend61/Imago

Gibt es so etwas wie eine Anti-Aging-Diät? Ja, sagt der Medizinjournalisten Andreas Jopp. Es gibt gesunde Lebensmittel, die Sie jung und fit halten.

Köln/Potsdam – Möglichst lange gesund bleiben, wer wünscht sich das nicht. Welchen Einfluss die Ernährung auf das Altern hat, ist Thema eines Buches, das der Medizinjournalist Andreas Jopp verfasst hat. Er ist der Meinung: Mit der richtigen Ernährung kann man sich „jünger essen“. Wie das geht, erklären wir hier.

Ernährung: Alterungsprozesse auf Zellebene

Um zu verstehen, wie der Körper altert, muss man sich die Zellen genauer anschauen: Jede Zelle besitzt einen Zellkern mit Chromosomen, auf denen das Erbgut, die DNA, gespeichert ist. An den Enden der Chromosomen sitzen Telomere. Diese spielen für den Alterungsprozess eine entscheidende Rolle: „Die Telomere schützen die Gensoftware der Zellen. Das kann man sich wie die Plastikkappen am Ende eines Schnürsenkels vorstellen, die dafür sorgen, dass er nicht ausfranst“, erklärt Andreas Jopp. Allerdings werden die Telomere mit jeder Zellteilung kürzer, die Chromosomen im Laufe des Lebens damit instabiler. „Somit steigt die Gefahr, dass sie fehlerhaft abgelesen werden“, so Jopp. Die Funktion der Zellen lässt dann nach und dem Körper fällt es zunehmend schwer, sich zu regenerieren.

Ernährung: Nur einer von vielen Mechanismen

Das bestätigt auch Professorin Kristina Norman, Leiterin der Abteilung Ernährung und Gerontologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke. Sie weist aber auch darauf hin, dass es beim Altern noch weitere wichtige Faktoren gibt. „Insgesamt gibt es sieben Mechanismen der Alterung, darunter fallen etwa auch DNA-Schäden oder die Erschöpfung der Stammzellen.“ Das Altern folge keiner festen Schablone. „Das liegt daran, dass Genetik, Lebensstil und Psyche bei jedem Menschen individuell sind“, so die Forscherin.

Auch wenn die Telomere nicht allein für den Alterungsprozess der Zelle verantwortlich sind: Mit einer gut ausgewählten Ernährung könne man diese pflegen und damit die Alterung verlangsamen, glaubt Jopp. Wichtig sei dabei, möglichst wenig Zucker und verarbeitete Lebensmittel zu konsumieren. Denn werden diese verstoffwechselt, entstehen freie Radikale, die Teile der Gene beschädigen und Entzündungen im Körper fördern können.

Ganz verzichten müssen Naschkatzen auf Süßes deshalb aber nicht: Eine gesunde Alternative sind zum Beispiel Himbeeren. Sie enthalten, wie auch viele andere Obst- und Gemüsesorten, Antioxidantien, die die freien Radikale neutralisieren können. Gleiches gilt für Kaffee und grünen Tee.

Ernährung: Mediterrane Küche hält jung

Immer wieder fällt beim Thema Ernährung und Alterung der Begriff Mittelmeerküche. Und auch Jopp kann die Vorzüge der mediterranen Küche nur bestätigen. „Damit ist allerdings nicht die mediterrane Mogelpackung aus Pizza und Tiramisu gemeint, sondern eine Kost mit viel Gemüse und Obst, vielen Hülsenfrüchten und wenig Fleisch oder Fisch.“

Ernährungsforscherin Norman stimmt ihm zu: Dass die mediterrane Ernährung positiv auf Alterungsprozesse einwirke, sei evident, also gut belegt, erklärt sie. Anders sehe es beim Zusammenhang von Ernährung und Telomerlänge aus: „Dass sich Telomere durch Ernährung beeinflussen lassen, ist theoretisch naheliegend. Es gibt jedoch keine größere Studie, die den Mechanismus, das Wie dahinter aufzeigt“, so Norman.

Ernährung: Auf einen gesunden Lebensstil achten

Eines ist jedoch klar: Wer sich ausgewogen ernährt, tut seinem Körper etwas Gutes und leistet in jedem Fall einen positiven Beitrag zum gesunden Altern. Die Ernährung sollte aber immer Teil eines gesunden Lebensstils sein, zu dem auch diese Faktoren gehören:

Norman: „Eine pflanzenbasierte Ernährung mit wenig Fleisch und Fisch, ausreichend Bewegung, wenig Alkohol - das kann ich jedem empfehlen.“ Das helfe beim gesunden Altern.. „Und das ist schließlich das, was wir uns wünschen.“ (Mit Material der dpa)

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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